Kochen
„Pastinake, Steckrübe und Sternrenette“: So können Sie die alten Gemüsesorten nutzen
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Ira Schneider legt weiteres Kochbuch der Reihe „Bergische Küchenklassiker“ vor.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Zehn Jahre nach Erscheinen ihres ersten Kochbucherfolges „Von Pfannenwatz bis Butterplatz“ hat Ira Schneider erneut in bergische Töpfe geschaut. Diesmal legt sie in „Pastinake, Steckrübe und Sternrenette“ den Fokus auf alte Gemüse- und Obstsorten, die sie für diverse spannende Rezepte wieder neu entdeckt und auf gut hundert illustrierten Seiten präsentiert – kombiniert mit modernen Elementen.
„Mit diesem Kochbuch mache ich bewusst den Spagat zwischen Küchenklassikern und neuen Interpretationen, so dass die Rezepte sowohl Kennern als auch ‚Jungen Wilden am Kochtopf‘ Freude machen“, erläutert Ira Schneider in ihrem Vorwort. „Dicke Bohnen mal anders“, „Gelber Erbseneintopf mit Kürbis“, „Gegrillte Forelle mit Bacon-Spargel“, „Türkische Pizza“ oder als Nachtisch „Schichtdessert mit Quittenmus“ seien Beispiele für „Geschmacksexplosionen“ besonderer Art, wie die Food-Journalistin es formuliert. Aber auch Rinderrouladen, „Falscher Hase“ oder „Himmel und Erde“ – natürlich mit Blutwurst – haben den Weg ins Buch gefunden.
Das Bewusstsein für handgemachte Produkte habe in den vergangenen Jahren wieder deutlich zugenommen, schreibt sie. Dazu sei, auch aus ökologischen Gründen, das Interesse an heimischen Produkten gestiegen.
Aber nicht nur Rezepte präsentiert die Autorin. „Von Äpelplätzkes bis Zwiweltunk“ ist ein Dossier überschrieben, in dem sie unterhaltsam und zugleich lehrreich durch besondere Spezialitäten der Region führt. Das „Kleine ABC der Beilagen“ führt in die Welt von Buchweizenpfannkuchen, Leineweber („Bergische Tortilla“), bis hin zu Pillekuchen und Reibekuchen und liefert damit eine starke Basis für die Vielfalt, die in der bergischen Küche liegt.
Auch Salate haben ihren Platz im Buch. Nach dem Vorbild der Klostergärten entwickelten sich einst die bunten Bauerngärten, die nicht nur durch ihre Farbenpracht begeisterten, sondern mit erstaunlicher Vielfalt an Blättern und Kräutern Lust aufs Zubereiten machen. „Urbergisches Jemös“ wie Feldschloot (Feldsalat) wird mit Granatapfelkernen kombiniert, Spitzkohl trifft auf Birnen und Schinkenspeck, Rettich wird mit Gänseblümchen und Schnittlauch zum scharfen Muntermacher.
Hinter „Bergischer Potthucke“ verbirgt sich ein pfiffiger Kartoffel-Möhren-Kuchen, der eine interessante Alternative zur klassischen Quiche sein kann. Bei den Suppen geht es mit Gulaschsuppe, „Schwatbrutsupp“ (Schwarzbrotsuppe) und kalter Dickmilch mit Kräutern und Gurke sowohl traditionell als auch vegetarisch zu. Und auch in der Dessert-Ecke ist allerlei Witziges zu finden, so Rotweinpflaumenkompott, Rote Beerengrütze mit steifem Griesbrei und Holunderküchlein mit Quark-Honig-Eis.
Ira Schneider: Bergische Küchenklassiker, „Pastinake, Steckrübe und Sternrenette“, Wartberg-Verlag, 16,90 Euro, erhältlich beim Solinger Tageblatt und im Buchhandel.