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© Roland Keusch

Das Center-Management hatte das Allee-Center am Mittwoch räumen lassen. Anonymer Anrufer meldete sich erstmals am Mittag. Zeugin berichtet von Schlangen an den Parkautomaten.

Remscheid. Nach den Drohungen gegen das Allee-Center hat die Polizei von dem anonymen Anrufer noch keine heiße Spur. Das Center öffnete am Donnerstag wieder regulär. Center-Manager Nelson Vlijt zeigte sich erleichtert über den Verlauf der Räumung. Niemand kam zu Schaden. Nun hofft er, dass die polizeilichen Ermittlungen rasch zum Täter führen.

Zwei Mal hatte der unbekannte Mann am Mittwoch im Center angerufen und angekündigt, er werde dort „etwas hinstellen“. Im Center wurde das als Bombendrohung aufgenommen, worauf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Polizei informierten.

Der erste Drohanruf erfolgte in der Mittagszeit. „Wir nehmen solche Drohungen grundsätzlich ernst“, erklärt Stefan Weiand, Polizeihauptkommissar und Sprecher des Wuppertaler Präsidiums. Warum wurden die Menschen dann erst fünf Stunden später gebeten, das Gebäude zu verlassen? Die Polizei durchsuchte das Center nach verdächtigen Gegenständen, fand aber nichts. Nach Einschätzung der Gefährdungslage habe die Polizei in Absprache mit dem Center-Management eine sofortige Räumung und Schließung nicht für erforderlich gehalten, sagt Weiand.

Nach dem zweiten Drohanruf kamen die Verantwortlichen zu einer anderen Einschätzung. Der erfolgte abends gegen 17.45 Uhr. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Dutzende Beamte durchsuchten die Shops und Gänge des Centers. Einige hundert Kunden hielten sich zu dem Zeitpunkt darin auf. Dennoch verlief die Räumung, zu der sich Management und Polizei nunmehr entschlossen, nahezu geräuschlos. Auf eine Durchsage per Lautsprecher verzichtete das Center. Die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gingen persönlich zu den Shopbetreibern und baten darum, rasch abzurechnen und die Kunden zum Verlassen des Centers aufzufordern. Anschließend kontrollierten Polizei und Sicherheitsdienst, ob sich noch Menschen im Gebäude befinden.

Die Räumung erfolgte nach festem Konzept, das dazu dient, die Sicherheit des Objekts zu gewährleisten. Die verschiedensten Szenarien sind viele Male durchgespielt, berichtet Vlijt: „Die Sicherheit im Center hat oberste Priorität.“

Das haben nicht alle Kunden so empfunden. Zeugen berichten von Schlangen, die sich an den Kassenautomaten fürs Parkhaus bildeten. „Mindestens 50 Leute an jedem Automaten“, berichtet die Remscheiderin Sabine Dargel und fragt: „Leitet man nicht in so einem Fall von Gefahr im Verzug die Menschen raus und öffnet die Schranken? Unfassbar solch ein Krisenmanagement!“

Die letzte Bombendrohung in Remscheid liegt noch gar nicht so lange zurück. Im November 2021 musste das Amtsgericht geräumt werden. Im Juni 2015 war es zu einer Drohung gegen den Citylauf gekommen. Der wurde danach abgesagt, ein Täter nie ermittelt.

Im Fall der Drohung gegen das Allee-Center wirkt die Polizei optimistischer. „Die Kripo hat die Sache auf dem Tisch“, sagt Stefan Weiand: „Wir setzen alles daran, herauszufinden, wer dahintersteckt.“

Unsere erste Meldung am 15. Januar

Remscheid. Am späten Mittwochnachmittag rückte die Polizei mit einem Großaufgebot zum Allee-Center. Grund dafür waren Bombendrohungen gegen das Einkaufszentrum in der Innenstadt. Das bestätigte die Polizei.

Bereits gegen 12 Uhr habe es Drohungen gegeben, gegen 17.45 Uhr hat das Center-Management das Einkaufszentrum räumen lassen, heißt es von der Polizei. Anschließend durchsuchte die Polizei das Gebäude routinemäßig.

Da die Einsatzkräfte nichts finden konnten, wurde die Durchsuchung gegen 18.36 Uhr abgeschlossen. Das Allee-Center hat am Mittwochabend nicht wieder geöffnet. Am heutigen Donnerstag soll wieder normal geöffnet sein. Aldi öffnet bereits um 8 Uhr, die meisten anderen Läden um 10 Uhr.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Drohungen seien per Telefon im Allee-Center eingegangen.