Adlerfarn durch Planierraupe entfernen
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(ili/schatt). "Nanu, legen die hier einen Hubschrauberlandeplatz an?", wunderte sich ein Passant. Unterhalb der Ortschaft Westen riss in den letzten Tagen eine 18 Tonnen schwere Planierraupe den Boden unter den Hochspannungsmasten auf. Doch hier wurde kein Buschflugplatz angelegt, die Aktion dient dem Landschaftsschutz.
Dienstag und Mittwoch wurde hier auf etwa einem Hektar Fläche der Adlerfarn weggebaggert. "Die Landschaft unterhalb der Ortschaft Westen ist nämlich ökologisch tot", erklärte Thomas Friese von der Unteren Landschaftsbehörde der Stadt Remscheid den Hintergrund.
Der Adlerfarn hatte alles überwuchert, ließ anderen Pflanzen keinen Lebensraum mehr. Damit fanden auch Insekten und Kleintiere zunehmend keine lebenswerte Umwelt mehr für sich.
Also musste die Raupe her. Damit auf der Fläche wieder das Gras wachsen kann und Kleintiere nicht mehr eher als Rarität auftreten, wird der Adlerfarn samt Wurzelwerk aus dem Boden gerissen. "In einem Monat ist hier alles wieder grün", verspricht Friese.
Aktiv einsäen müssen die Landschaftspfleger dazu nichts. Es seien nämlich noch ausreichend Samenkapseln vom ursprünglichen Bewuchs im Boden - aus der Zeit, bevor der Adlerfarn sich breitmachte. Damit der Adlerfarn keine Chance mehr bekommt, sollen im nächsten Jahr natürliche Rasenmäher eingesetzt werden.
Die Herde von Hobbyschäfer Guido Raimann aus der Gerstau soll die neue Grünfläche "pflegen". Den Adlerfarn, der für sie giftig ist, essen die Tiere natürlich nicht. Es reiche aber, so Thomas Friese, wenn die Schafe etwaig neu wachsende Farne einfach niedertreten. Der weggeschobene Boden mit Farnresten wurde nämlich nicht extra beseitigt, sondern einfach aufgehäuft.
Eine Rückeroberung durch den Farn erwartet Friese nicht, solange Schafe "aufpassen".