Bilanz
Wupperverband wappnet sich für Krisen
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Bilanz für 2022 – Hochwasser und Hitze prägten die Arbeit.
Von Joachim Rüttgen
Radevormwald. Das Wetter war in den vergangenen Monaten großes Thema auch im Bergischen Land. Deshalb prägten die Auswirkungen von Hochwasser und Hitze auch die Arbeit des Wupperverbandes. „Die großen Themen, die die Arbeit 2022 prägten und auch weiterhin prägen werden, waren die Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine sowie die Aktivitäten zur Anpassung an den Klimawandel“, teilt der Verband mit.
Lieferengpässe, Energiekrise sowie Szenarien wie Stromausfälle und Cyberattacken auf Anlagen der kritischen Infrastrukturen: Für diese Herausforderungen wappne sich der Wupperverband mit vielfältigen Maßnahmen, wie der Anpassung des Fällmitteleinsatzes auf Kläranlagen, um Lieferengpässe von Betriebsmitteln zu kompensieren, über Energieeinsparung und den Ausbau erneuerbarer Energie bis hin zu Notstromkonzepten und dem Schutz seiner Anlagen im Zuge der Anforderungen an die Sicherheit für kritische Infrastrukturen.
Wasserwirtschaftlich betrachtet lag die Herausforderung 2022 in einer sehr ausgeprägten Trockenphase im Sommerhalbjahr. Die Jahres-Regenmenge im Wasserwirtschaftsjahr 2022 lag an der Bever-Talsperre mit 1163 Millimetern (mm) unter der durchschnittlichen Regenmenge von 1297 mm. März, Juni bis August und Oktober waren deutlich zu trocken. Auch nassere Monate im Jahresverlauf konnten dies nicht ausgleichen, teilt der Wupperverband mit.
In der Bever-Talsperre wird mehr Raum für Regen freigehalten
Man habe mit der Wupper-Talsperre und weiteren Talsperren am Oberlauf in den Trockenphasen Niedrigwasseraufhöhung für die Wupper geleistet. So sei die Wasserführung sichergestellt worden, und der Fluss trocknete nicht aus. Im gesamten Wasserwirtschaftsjahr lag die Niedrigwasseraufhöhung bei 34 Millionen Kubikmeter (m³), das entspreche fast dem 1,5-fachen Stauinhalt der Wupper-Talsperre.
Bei der Talsperrenbewirtschaftung etablierte der Wupperverband nach eigenen Angaben 2022 mehrere wichtige Maßnahmen: In den Brauchwassertalsperren Wupper-, Bever- und Neye-Talsperre hat er im Sommerhalbjahr einen Sommerretentionsraum von 4,5 Millionen m³ für Regenmengen frei gehalten. Als zusätzliche Sicherung wurde der Entlastungsplan optimiert, um bei Bedarf in kurzer Zeit mehr Stauraum in den Talsperren zu schaffen. Da durch den frei gehaltenen Stauraum weniger Wasser für die Niedrigwasseraufhöhung verfügbar war, hat der Verband die Wasserabgabe aus der Wupper-Talsperre an die Wupper zeitweise um 15 Prozent reduziert. „Somit konnte trotz der lang anhaltenden Trockenheit im Sommer eine Niedrigwasseraufhöhung von etwa 3000 Liter pro Sekunde am Pegel in Wuppertal gewährleistet werden“, heißt es. Die Reduzierung der Niedrigwasseraufhöhung sei mit einem intensiven Monitoringprogramm begleitet worden, um festzustellen, ob sich negative Einflüsse auf das Ökosystem ergeben könnten.
Außerdem kündigt der Verband an, dass er in den kommenden Jahren 40 zusätzliche Pegel in unterschiedlicher Ausstattung und zehn Klimastationen neu bauen sowie 15 Bestandspegel und 20 Klimastationen optimieren will.