Natur

Wolfssichtung bereitet der CDU Sorgen

Mit der Wanderzeit der Wölfe haben die Hinweise auf die seltenen Tiere spürbar zugenommen. Auch in Radevormwald wurden schon einzelne Wölfe gesichtet. Den Umgang mit dem Raubtier kritisiert der Fraktionsvorstand der Rader CDU.
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Mit der Wanderzeit der Wölfe haben die Hinweise auf die seltenen Tiere spürbar zugenommen. Auch in Radevormwald wurden schon einzelne Wölfe gesichtet. Den Umgang mit dem Raubtier kritisiert der Fraktionsvorstand der Rader CDU.

Fraktionsvorstand kritisiert Umgang mit Raubtier.

Von Joachim Rüttgen

Die Wolfssichtung in Radevormwald hat auch die CDU in der Bergstadt beunruhigt. Täglich gebe es derzeit neue Meldungen, und die öffentliche Mitteilung zur Sichtung von Wölfen in Radevormwald sorge bei Tierhaltern für Besorgnis.

„Nach der Ausrottung des Wolfes vor mehr als 180 Jahren verbreiten sich zunehmend mehr Wolfsrudel und Einzeltiere in Deutschland. Einhergehend mit der Verbreitung der Wölfe nehmen auch die Berichte von Nutztier-Rissen zu“, heißt es in einer Pressemitteilung des Fraktionsvorsitzenden Dejan Vujinovic und seines Stellvertreters Sebastian Schlüter. Von 2016 bis 2020 seien allein in Deutschland 11.666 Nutztiere nachweislich vom Wolf getötet worden. Das Oberbergische Land sei seit dem 13. Januar 2020 im südlichen Kreis offiziell als Wolfsgebiet ausgewiesen.

Die nun vermeldeten Sichtungen lassen laut CDU vermuten, dass sich der Wolf künftig auch im nördlichen Teil des Oberbergischen Kreises aufhalte. Für Halter von Nutztieren stelle sich also die Frage zum Schutz der Tiere.

Sandro Feuerpeil, CDU-Ratsherr und selbst Pferdebesitzer, befasst sich schon seit längerem mit der Frage, wie mehrere Hektar große Flächen adäquat vor einem möglichen Wolfsangriff geschützt werden sollen. Denn nur bei einem nach den Vorgaben errichteten Schutz würden Entschädigungen vom Land gezahlt. „Gefördert werden diese Schutzvorrichtungen erst bei Ausweisung eines Wolfsgebiets. Dabei umfasst die Schutzvorrichtung einen durchgehenden verknoteten mit Strom versehenen Zaun, der zudem einen Untergrabeschutz aufweisen soll“, teilen Vujinovic und Schlüter mit. Und Feuerpeil erklärt: „Neben dem Aufwand und den Kosten, die ein solcher Zaunbau mit sich bringen würde, kann es niemandem gefallen, dass künftig Hochsicherheitstrakte um landwirtschaftliche Betriebe entstehen, die den Wolf ausschließen sollen, aber auch bisheriges Wild in ihrem Lebensraum einschränken.“

Schon jetzt seien die für die Gesellschaft zu tragenden Kosten hoch: Von 2018 bis 2019 wurden für Präventions- und Entschädigungszahlungen in Deutschland 8,04 Millionen Euro aufgewandt.

Unter dem Wolf müssten die Nutztiere leiden

„Dem Wolf wird ein aus meiner Sicht unverhältnismäßiges Tierwohl eingeräumt und bei all der Debatte die artgerechte Haltung sämtlicher anderer Nutztiere vergessen“, meint daher Vujinovic. Die Konsequenz dürfte mehr Stallhaltung sein. Betroffen wären vor allem Halter von Schafen, Ziegen und Wildtieren, aber auch Rinder und Pferde könnten vom Wolf angegriffen werden.

„War ich als Tierfreund anfangs erfreut über die Rückkehr des Wolfs in Deutschland, halte ich nun eine uneingeschränkte Verbreitung für unverantwortlich. Der Wolf ist ein beeindruckendes Tier, schafft in jüngster Zeit allerdings zunehmend mehr Besorgnis und gefährdet seine Akzeptanz“, fasst Sandro Feuerpeil zusammen.

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