Barrierefreiheit
Wird der „Drück mich“-Knopf genutzt, kommt Hilfe
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Projekt der Stadt nutzt Rollstuhlfahrern, Rollatornutzern und Eltern mit Kleinkindern.
Von Claudia Radzwill
Radevormwadl. Als Judith Voss und Katja Schöpfl, Inhaberinnen des Geschäfts „Ausgewogen-unverpackt“, von der Aktion „Drück mich“ hörten, stand für sie fest: „Wir sind dabei.“ Hinter der Aktion verbirgt sich eine praktische Hilfe für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren und Eltern mit Kinderwagen. Sie können ab sofort eine Klingel mit dem Hinweis „Drück mich und wir helfen Dir“ gleich neben der Eingangstür des Geschäfts nutzen - wird geklingelt, wird geholfen. Die UWG hat das Projekt angestoßen, die Stadt Radevormwald führt es aus.
Alle Rader Geschäftsinhaber, Gastronomen oder Behörden können mitmachen. Die Intention: Barrieren wie Stufen und hohe Türschwellen werden gemeinsam überwunden – durch Hilfestellung oder mobile Rampe. „In Radevormwald gibt es noch viele Eingänge, die Treppen haben“, sagt Armin Barg, selbst Rollstuhlfahrer und Pressesprecher der UWG. Auch der Unverpackt-Laden an der Blumenstraße ist nur über Treppenstufen erreichbar. „Ich habe von der Aktion auf Facebook gelesen. Es ist eine super Idee“, findet Judith Voss. Ihre Mutter sei auf den Rollator angewiesen, sie weiß daher um die Schwierigkeiten, wenn man in der Mobilität eingeschränkt ist. Am Dienstag wurde Judith Voss und Katja Schöpfl der erste funkgesteuerte Klingelknopf überreicht. Auch Armin Werker vom Geschäft „GartenWerker“ hat sich schon angemeldet. Marcus Strunk von Optik Strunk war für die Rader Werbegemeinschaft vor Ort: „Auch ich bin dabei“, erklärte er.
Die Idee, in Rade für Menschen mit einem Handycap und Eltern von Kleinkindern aktiv zu werden, kam von UWG-Mitglied Manuela Rösner. Die Projektidee von „Drück mich“ stammt von Frank Bärhausen. Bärhausen, aus Köln und dort Mitglied im bei „Mobil im Veedel“, sitzt wie Barg im Rollstuhl. „In Delbrück gibt es einen schönen alten Stadtkern, allerdings nicht barrierefrei“, erzählte er. Vor rund sechs Jahren hat Bärhausen mit dortigen Geschäftsinhabern nach Lösungen gesucht – so sei man auf die Funkklingel gekommen. Andere Städte haben sie dann übernommen – Rösrath, Engelskirchen und jetzt auch Radevormwald.
Die Klingel wird kostenlos zur Verfügung gestellt – dank der Förderung durch die Rembold-Stiftung. „Wir unterstützen bürgerschaftliches Engagement in den unterschiedlichsten Bereichen“, erklärte Stiftungsvorstand Dr. Jürgen Rembold, der aus Rösrath angereist war. Robert Scheuermeyer, Mitglied im Verein „Gemeinsam für Rösrath“ (GfR) und beruflich tätig bei der Ambulanten Hilfe „Lebensbaum“, organisiert für Rade die auffälligen Klingelknöpfe.
Wer in Rade Interesse hat, kann sich an die Stadtverwaltung wenden. „Wir unterstützen das Projekt voll und ganz“, unterstrich Bürgermeister Johannes Mans. Was Dr. Jürgen Rembold noch wichtig ist: „Den Knopf dürfen auch Menschen drücken, die in Bedrängnis geraten.“ Kontakt zur Stadt unter Tel. 02195/606114.