Tierisch
Vielfältige Herausforderungen für Jäger
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Hegering: Schwarzwildpopulation, Wolfsichtung, Schweinepest oder Kitzrettung.
Von Joachim Rüttgen
Die Jäger haben es nicht leicht – in einer Zeit von Klimawandel, Stürmen, Hitze, Trockenheit, Monokulturen, Waldsterben, Borkenkäfern und schlechten Sichtverhältnissen. „Wir stehen immer im Rampenlicht und sollen so manches retten und richten“, sagt der Vorsitzende des Hegerings, Volker Grossmann. Aber man stelle sich den großen Herausforderungen, kündigt er an.
Die Schwarzwildpopulation explodiere, die Afrikanische Schweinepest stehe vor der Tür – „und der Wolf wurde auch schon offiziell mehrfach in Radevormwald bestätigt“, berichtet die Pressesprecherin Claudia Möllney. Auch Kalamitätsflächen seien in Rade reichlich vorhanden. Um Neuanpflanzungen zu schützen, solle Rehwild intensiv bejagt werden. „Wir stehen 24 Stunden täglich auf Abruf bereit, um angefahrene Wildtiere, die Opfer des Straßenverkehrs wurden, zu erlösen oder mit unseren speziell ausgebildeten Hunden nachzusuchen“, erläutert sie.
Um sämtlichen Anforderungen gerecht zu werden, sei die Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen sehr wichtig. Hierzu zählen Untere Jagdbehörde, Stadt, Polizei, Kreisveterinäramt und Forst.
Die Aufgaben und Ziele des Hegerings seien die Förderung des Jagdwesens, die Ausbildung und Weiterbildung der Mitglieder, nicht zuletzt beim Jagdlichen Schießen und beim Umgang mit Gebrauchshunden. Auch das jagdliche Brauchtum solle gepflegt werden. Darüber hinaus wolle man sich laut Satzung für die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege einsetzen, ebenso für die Förderung des Artenschutzes, die Verhinderung von Wildschäden und die Förderung des Tierschutzes durch tierschutzgerechte Jagd sowie die Bekämpfung von Wildseuchen. „Die Rehkitzrettung mit Wärmebilddrohnen ist mit fast 80 geretteten Tieren jährlich sehr erfolgreich“, berichtet Claudia Möllney. Nicht zuletzt wolle man – insbesondere mit dem „Lernort Natur“ und der Rollenden Waldschule – Kindern und Jugendlichen Naturerfahrungen ermöglichen.
Wie alt der Hegering ist, lässt sich nicht genau datieren. Die Wurzeln des Vereins reichen mehr als 78 Jahre zurück, denn seit 1945 trägt der Hegering Radevormwald diesen Namen. Seit 2023 ist der Hegering ein eingetragener Verein. Der erweiterte Vorstand wird von ehrenamtlichen Mitgliedern geleitet: Volker Grossmann als Hegeringleiter, Jörg Oelschläger als sein Stellvertreter, Matthias Schäfer als Kassierer, Petra Moritz ist Schriftführerin, Obmann für jagdliches Schießen ist Stefan Heyduczek, Obmann Lernort Natur Jörg Krogul, Obfrau Hundegruppe Bettina Fennel und Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit Claudia Möllney. Aktuell zählt der Hegering etwa 80 Mitglieder.
In diesem Jahr wurden einige Mitglieder geehrt – für 25 Jahre Manfred Benner, für 40 Jahre Ursula Brand, Horst Schreiber und Karl-Friedrich Kausen und für 60 Jahre Siegfried Erlemann. Für besondere Verdienste um die Förderung des Jagdwesens erhielten Petra Moritz und Jörg Krogul das Verdienstabzeichen in Bronze sowie Matthias Schäfer und Volker Grossmann das Verdienstabzeichen in Silber.
Eine selten vergebene Auszeichnung erhielt Friedhelm Neuser mit der Rüdemann-Plakette in Gold. „Mit dieser Ehrung soll seine mehr als 45-jährige Arbeit im Jagdgebrauchshundewesen gewürdigt werden. Bis dato hat Neuser mehr als 74 Hunde auf Vielseitigkeitsprüfungen geführt“, berichtet Claudia Möllney.