Bühne

Sie feilen bis zur letzten Minute am Auftritt

Dana Pett alias Pippi Langstrumpf (r.) besteht mit Tommy (Leon Partenheimer) und Annika (Judith Schönhoff) viele Abenteuer auf der Suche nach ihren Vater.
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Dana Pett alias Pippi Langstrumpf (r.) besteht mit Tommy (Leon Partenheimer) und Annika (Judith Schönhoff) viele Abenteuer auf der Suche nach ihren Vater.

Theatergruppe Kottenstraße zeigt an diesem Wochenende „Pippi Langstrumpf“ im Bürgerhaus.

Von Claudia Radzwill

Bei der Theatergruppe des Familienzentrums Kottenstraße steigt das Lampenfieber. Am heutigen Samstag, 4. Februar, hebt sich der Vorhang für „Pippi Langstrumpf auf den sieben Weltmeeren“. Am morgigen Sonntag, 5. Februar, gibt es noch eine zweite Vorstellung. Beginn ist jeweils um 15 Uhr.

Christoph Hundeck (r.) als Pippis Vater Efarim sitzt im Gefängnis der wilden Piraten.

Im dritten Anlauf steht das Ensemble also endlich auf der Bühne. „Aber bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei“, sagt Annette Hombrecher schmunzelnd. Zweimal musste das Stück verschoben werden – Corona machte den Aufführungen jeweils einen Strich durch die Rechnung. „Eigentlich wollten wir im Januar 2022 spielen, dann im August“, blickt Annette Hombrecher zurück. Jetzt ist es soweit.

In dieser Woche standen die Sprech- und Umbauproben an, gestern Abend war die große Generalprobe. Am Mittwoch zogen bereits die Kulissenwände auf der Bürgerhausbühne ein. Die wurden auf dem Hof der Familie Hombrecher zusammengebaut und gestaltet – in stundenlanger gemeinsamer Arbeit. Der erste Blick der Besucher beim Eintritt in den Saal fällt auf die Villa Kunterbunt, die aufgemalt auf einem Vorhang die komplette Bühne einnimmt.

Hier beginnt die Geschichte von Pippi Langstrumpf, die ihren Papa Efraim Langstrumpf sucht. Der wurde von Piraten entführt. Per Flaschenpost ruft er seine Tochter zur Hilfe - und die macht sich mit ihren Freunden Tommy und Annika auf den Weg, ihn zu befreien. Das Trio muss auf der Suche viele Abenteuer bestehen.

„Im Laufe der Aufführung wird der Vorhang mit der Villa nach oben gerollt, weitere Bühnenbilder kommen zum Vorschein“, berichtet Andreas Schönhoff, der den „Blutigen Sventje“ verkörpert. Für Ursula Seidler, die 2001 die Theatergruppe gründete, steht fest: „Mit dem Aufbau hat sich die Truppe dieses Mal selbst übertroffen.“ Sie führt wieder Regie und übernimmt die Aufgabe der Souffleuse.

Auch das kennt sie: „Bis zur letzten Minute wird am Auftritt gefeilt“, sagt Ursula Seidler während der Probe mit einem Augenzwinkern. „Das gehört dazu.“ Währenddessen hallt es laut von der Bühne: „Herr Nilssen, wo bist Du?“. Pippi vermisst ihr Äffchen. Kurz darauf ein Szenenwechsel. Annette Hombrecher und Robin Pett als die Piraten „Kalle“ und „Oskar“ entern die Bühne, proben ihren Dialog.

„Mit dem Aufbau hat sich die Truppe dieses Mal selbst übertroffen.“

Ursula Seidler, Gründerin der Theatergruppe

Die Hauptrolle der Pippi hat Dana Pett inne. Sie mag das „Chaotische“ an ihrer Figur. Für Pippi Langstrumpf ist nichts unmöglich. Das umzusetzen, erfordert auf der Theaterbühne immer wieder kreative Ideen. So „fliegt“ Pippi in einer Szene an einem am Ballon hängenden Bett hinter dem seitlichen Vorhang heraus auf die Bühne. Der große bunte Pappballon hinter dem Bett vermittelt den Zuschauer tatsächlich, das Pippi auf die Bühne schwebt – auch wenn sie eigentlich auf Rollen geschoben wird.

Elf Ensemblemitglieder agieren auf der Bühne, die anderen kümmern sich um die Licht- und Bühnentechnik. Die 15-köpfige Truppe – ursprünglich als Elterntheater ins Leben gerufen - ist heute ein altersmäßig bunt gemischtes Ensemble. Robin Pett ist mit 15 Jahren das jüngste Mitglied. Mit Noah Ziegenhagen ist im Frühjahr ein neues Gesicht dazukommen. Für die Maske hat die Truppe für heute und morgen einen Profi mit an Bord: Unterstützung gibt es von Michaela Seidler, der Tochter von Ursula Seidler. Sie ist Visagistin an einem Theater.

2020 fand mit „Räuber Hotzenplotz“ die bis heute letzte Vorführung der Theatergruppe statt. „Uns fehlt das Spiel und wir freuen uns jetzt auf beide Auftritte und das Publikum“, sagt Annette Hombrecher.

Pippi Langstrumpf ist auch keine Unbekannte für das Ensemble. Mit „Pippi im Taka-Tuka-Land“ hat die Truppe vor einigen Jahren begeistert.

Hintergrund

Karten: Für beide Aufführungen, 4. und 5. Februar, jeweils 15 Uhr gibt es noch Restkarten an der Tageskasse. Erwachsene zahlen 6 Euro/Kinder 4 Euro. Beim Eintritt haben diejenigen, die Karten bereits gekauft haben, Vorrang.

Ensemble: Requisite, Kostüme, Technik, Text: All das stemmen die Mitglieder der Truppe selbst. Geprobt wird Paul-Gerhardt-Haus an der Elberfelder Straße oder bei einem der Ensemblemitglieder.

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