Einschulung
Schulweg wird für 14 Familien viel länger
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Begrenzung der Klassenstärke bei den Grundschulanmeldungen
Von Cristina Segovia-Buendía
Radevormwald. Widerwillig, aber dennoch einstimmig hat der Schulausschuss in dieser Woche eine Schülerzahlbegrenzung für Grundschuleingangsklassen von maximal 26 Schüler beschlossen. Für 14 Radevormwalder Familien bedeutet das, dass sie ihre Kinder, statt in Wohnortnähe an der GGS Bergerhof, nun an die Grundschule Wupper schicken müssen.
Insgesamt 224 Kinder werden im kommenden Schuljahr in Rade eingeschult. Die Grundschule Stadt wird als einzige mit drei Eingangsklassen starten, alle anderen – KGS Lindenbaum, Bergerhof und Wupper – mit jeweils zwei Klassen. Begrenzt wird die Klassenstärke auf maximal 26 Schüler. Ein Beschluss, mit dem der Schulausschuss diese Woche dem Wunsch der Grundschulleitungen folgt.
Diese hatten sich nämlich aus pädagogischer Sicht dafür ausgesprochen, bei den Eingangsklassen im kommenden Schuljahr nicht die volle Auslastung von 29 Schülern auszuschöpfen, die laut Schulgesetz möglich ist. Für die Grundschule Bergerhof heißt dieser Beschluss allerdings, dass sie 14 Kindern eine Absage erteilen muss. Eine dritte Klasse sei allein aus Raumkapazitäten nicht möglich, heißt es in der Beschlusserläuterung der Verwaltung.
Mit den Eltern sei bereits gesprochen worden
Die meisten der abgelehnten Kinder werden daher nicht, wie eigentlich vorgesehen, in Wohnortnähe beschult werden können, sondern müssen an die Wupper zur Grundschule auf der Brede ausweichen. Nur eine Hand voll wird in der KGS Lindenbaum untergebracht, da diese Schule als Zweitwahl angegeben wurde. Die GGS Stadt kann keine weiteren Schüler aufnehmen, so dass die Grundschule Wupper, die einzige Alternative darstellt.
Mit den Eltern, betonte Sachbearbeiterin Britta Knorz vom Amt für Jugend, Schulen, Kultur und Sport, wurde bereits das Gespräch gesucht. Auch über eine Schulbeförderung dieser Kinder aus Bergerhof an die Wupper, sei nachgedacht worden.
Für die Ausschussmitglieder von CDU und UWG eine eher unglückliche Lösung, wie sie in der Diskussionsrunde vor der Abstimmung deutlich machten. Bernd-Eric Hoffmann (UWG) befürchtet, dass es bis zum Bau neuer Schulen in der Innenstadt eine Dauerlösung sein könnte und der Schulausschuss im kommenden Jahr erneut einer Schülerbegrenzung zustimmen müsse. Mit dem Neubaugebiet Karthausen, die eher zur Grundschule Bergerhof gehören, würde es künftig nicht weniger Kinder geben.
Nach aktuellen Zahlen aber, berichtete Knorz, seien im Gegensatz zum anstehenden neuen Schuljahr im Folgejahr „extrem wenig Schüler“ zu erwarten. „Erst 2027 wird es wieder eng.“ Bis dahin aber könnte in Radevormwald, mit den geplanten Schulneubauten, wie etwa der Katholischen Grundschule auf der Fläche „Am Kreuz“ eine andere Grundlage herrschen.
Jugendamtsleiter Jörn Ferner gab zu, bei der Planung für das Schuljahr 2023/2024 von den Zuzügen im Vorjahr überrascht worden zu sein. Nicht nur die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge habe zu mehr Einschulungen geführt. Auch seien im vergangenen Jahr viele junge Familien nach Radevormwald gezogen. Um künftig einen besseren Überblick zu haben, kündigte Ferner an, unterjährig die Zahlen abzugleichen.