Bühne
Schauspieler hatten schon beim Lesen Spaß
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Maskerader zeigen am Samstag die Krimikomödie „Ein Mords-Sonntag“.
Von Claudia Radzwill
Es geht in den Endpurt. Das Bühnenbild steht. Die letzte Proben im Bürgerhaus vor der Premiere laufen. Am kommenden Samstag, 18. März, zeigt die Radervormwalder Theatergruppe Maskerader ihr neues Stück „Ein Mords-Sonntag“. Eine Krimikomödie von Jack Jaquine - mit Witz und schwarzem Humor. Und einem unerwarteten Ausgang. Á la Krimis wie „Arsen und Spitzenhäupchen“ oder „Ladykillers“. „Unserer Stück ist noch einen Tick humorvoller und skurriler“, macht Regisseurin Susa Weber auf den unterhaltsamen Theaterabend neugierig.
Der Inhalt: Es regnet ohne Ende. Hélène und Clarissa, zwei Schwestern in einer Hassliebe verbunden verbunden, langweilen sich. Da erfahren sie aus der Zeitung, dass eine Nachbarin vermisst wird. Die Chance, in ihr Leben etwas Aufregung zu bringen. Sie schicken einen anonymen Brief an die Polizei, in dem sie sich selbst verdächtig machen – und Inspektor Spingeot wird auf sie aufmerksam. Es dauert nicht lang, da steht er vor ihrer Tür. Doch verdächtigt er wirklich die Schwestern? Seine Methoden sind etwas speziell und lassen nicht so recht durchblicken.
„Wir hatten schon viel Spaß beim ersten Lesen des Stückes. Wir können es jetzt kaum erwarten, es auch auf die Bühne zu bringen“, sagt Kai Olthoff, der in die Rolle des Inspektors schlüpft. Neben ihm sind Ramona Fedder und Aurora Bogdanov als Schwesternpaar zu sehen. Die Proben zum „Mords-Sonntag“ begannen im Frühjahr 2022 – noch als Zoom-Treffen. Seit Sommer trifft sich die Truppe wieder wöchentlich – jeden Montagabend - im Bürgerhaus. Ein Jahr lang wird stets fürs neue Stück geplant und geprobt.
Die schwierigste Phase bis zur Premiere eines neuen Stückes ist das Erlernen des Textes. „Die Durststrecke“, nennt Susa Weber sie. Wenn der Text dann sitze, werde justiert. Für Susa Weber sind die Proben ein „gemeinsam zu erarbeitender Prozess“. „Ich komme nicht mit einer Handlung auf dem Reißbrett hierher. Wir haben das Stück, die Umsetzung wird besprochen, Ideen gemeinsam entwickelt“, sagt sie. „Der Schauspieler, die Schauspielerin muss sich auf der Bühne wohlfühlen.“
Die Zusammenarbeit mit Susa Weber - Regisseurin, Dozentin für Schauspiel und selbst Schauspielerin - ist für die Mitglieder der Maskerader sehr wichtig. „Sie hat als Regisseurin den Blick von außen auf die Bühne. Sie gibt das Feedback, was man braucht, um in die Rolle richtig rein zu kommen“, sagt Ramona Fedder. „Wenn man selber auf der Bühne steht, sieht man sich im Spiel ja nicht,“ ergänzt Kai Olthoff. Vor den Proben gibt es ein Warm-up. Dazu gehören Stimm- und Körperübungen. „Rituale geben Sicherheit, lassen die Akteure auf der Bühne ankommen“, sagt Susa Weber.
In den letzten drei Jahren machten nicht nur Coronaeinschränkungen dem Ensemble zu schaffen. Es gab Austritte, auch aus beruflichen Gründen. Zeitweise zählte die Truppe nur noch drei Mitglieder – von ehemals acht. Nach einem öffentlichen Aufruf sind es wieder fünf Mitglieder. Petra Glintkamp und Allegra Wimmershoff sind im vergangenen Jahr dazugekommen. „Petra souffliert bei dem Stück. Allegra kümmert sich um die Requisite“, sagt Olthoff. „Die guten Geister, ohne die es auch nicht läuft,“ ergänzt Susa Weber. Dazu kommt Techniker Heiko Wegener. Das Bühnenbild entstand einmal mehr in Eigenarbeit. „Vieles, wie die Wände, haben wir im Fundus“, sagt Olthoff. Für die Aufführung wurde diese neu tapeziert – und neue Fensteröffnungen eingefügt.
Bei Aurora Bogdanov steigt bereits das Lampenfieber. „Es ist mein erster Auftritt auf der Bühne“, sagt sie. Ramona Fedder und Kai Olthoff sehen dem Samstag noch gelassen entgegen, wissen aber um die Anspannung kurz vor dem Auftritt. „Doch das gehört einfach dazu“, wissen die beiden.
Aufführungen
„Ein Mords-Sonntag“ wird am Samstag, 18. März, und am Samstag, 29. April, im Bürgerhaus aufgeführt - jeweils um 19.30 Uhr. Karten für 12 Euro gibt es in der Stadtbücherei am Schlossmacherplatz und an der Abendkasse.
Wer Interesse am Theater spielen hat: maskerader@t-online.de