Weihnachten
Saisongeschäft bildet sein zweites Standbein
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Der Hückeswagener Sven Otto übernahm in diesem Jahr das Traditionsunternehmen KiRa Weihnachtsbaumverkauf.
Von Claudia Radzwill
Für Sven Otto ist es die erste Saison mit eigenem Weihnachtsbaumverkauf. Kurz vor dem Fest fasst er zusammen: „Es ist ein guter Start.“ Otto führt den Weihnachtsbaumhandel von Lothar Kirschsieper in Jakobsholt weiter. Der Name KiRa (für Kirschsieper und Radevormwald) ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Lothar Kirschsieper startete 1978 mit dem Tannenbaumgeschäft.
„In der Branche kennt man sich. Ich hörte davon, dass Lothar Kirschsieper sich aus Altersgründen zurückziehen wollte“, erzählt Sven Otto. Schon länger wollte sich der zweifache Familienvater ein zweites Standbein aufbauen. Ein krisensicheres, sagt er. Weihnachtsbäume seien zwar ein Saisongeschäft, „aber sie sind immer gefragt“.
Er hatte schon als Kind ein Faible für den Weihnachtsbaumverkauf
Der gebürtige Hückeswagener kommt aus der Forstbranche. Er hat seit 2011 ein eigenes Forstunternehmen mit Sitz in der Schlossstadt. Schon als Jugendlicher hatte er aber schon ein Faible für den Weihnachtsbaumverkauf, sagt er. „Mit 13 Jahren habe ich schon an einem Weihnachtsbaumstand ausgeholfen.“ Mit seiner Firma hat Otto öfter in Schonungen mit Weihnachtsbaumkulturen gearbeitet, hat als Spediteur Weihnachtsbäume transportiert. Anfang des Jahres ist Sven Otto dann auf Lothar Kirschsieper zugegangen. Vom Sehen kannte man sich. „Meine Frau stammt aus Ümminghausen, einem Nachbarort von Jakobsholt. Ihr Vater und ihr Bruder sind mit Kirschsiepers Sohn zusammen in der Feuerwehreinheit Landwehr“, sagt Otto.
Am 1. April fand die Übergabe statt, Ende August war auch notariell alles in trockenen Tüchern. „Lothar Kirschsieper war es wichtig, dass das Unternehmen in seinem Interesse weitergeführt wird. Das ist auch uns ein Anliegen“, sagt Sven Otto. Der Name 'KiRa Weihnachtsbäume' bleibt, unterstreicht er. Es ist nur der Zusatz „Inhaber: Sven Otto“ dazugekommen. Hinter dem „uns“ stecken seine Frau, seine Mutter und sein Vater – die alle im Unternehmen mitarbeiten. Mit Angestellten und Saisonarbeitern beschäftigt Sven Otto 15 Leute..
Die junge Familie ist mit ihren zwei kleinen Kindern im Mai auf den Hof im Jakobsholt gezogen. Otto hat auch das Lager seines Forstunternehmens hierher verlagert. 44 Hektar groß ist die Weihnachtsbaumschonung, die er nun bewirtschaftet.
Jetzt im Dezember ist es die geschäftigste Zeit auf dem Hof. Vor Ort werden Weihnachtsbäume verkauft, an der Adventswochenenden gibt es dazu einen Glühwein- und Waffelstand. Dann gibt es noch sechs Verkaufsstellen, die sich in Schwelm, Gevelsberg, Hückeswagen, in Remscheid am Schützenplatz, in Solingen und in Leichlingen befinden. Außerdem werden vom Hof aus Großkunden beliefert. „Der Hofverkauf sowie das Großkundengeschäft laufen gut, an den Verkaufsstellen ist der Umsatz nicht so hoch. Aber noch ist ja nicht Heiligabend“, sagt Otto. Gefragt sind nach wie vor Nordmanntannen. „Der Klassiker“, sagt Otto. An zweiter Stelle: Blaufichten.
Nach den Weihnachtstagen wird auf dem Hof erst einmal Ruhe einkehren. Im März beginnt die Neuanpflanzung der Weihnachtsbäume. „Ab da muss man wieder regelmäßig in der Schonung sein, düngen, sich um den Formschnitt kümmern“, so Sven Otto. Ab August werden die Bäume bereits etikettiert. Geschlagen werden die Tannen nach Auftragslage – nicht vor dem 15. November.
Hintergrund
Der KiRa Weihnachtsbaumverkauf hat seinen Standort in Jakobsholt 2. Geöffnet sind die Verkaufsstellen von 10 bis 18 Uhr. Hofverkauf ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Heiligabend bis 12 Uhr. Die Bäume stammen aus je zu 50 Prozent aus eigener Schonung und Dänemark.