Karneval
Kunterbuntes Bürgerhaus: Rua Kapaaf landet einen jecken Volltreffer
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Programm beim ausverkauften „Kunterbunten Bürgerhaus“ sorgte für Begeisterung.
Von Heike Karsten
Radevormwald. Die elf Auftritte der Künstler und Gäste waren beim „Kunterbunten Bürgerhaus“ durchgeplant. Dennoch kam es im Programm immer wieder zu Verzögerungen, denn die 400 Jecken im ausverkauften Saal forderten lautstark Zugaben von den Künstlern, die sich am Freitag im Bürgerhaus am Schlossmacherplatz die Klinke in die Hand gaben. Dass die Pause zur Halbzeit auf zehn Minuten verkürzt wurde, um wieder im Lot zu sein, störte die Karnevalisten nicht. Dass das Duo Willi und Ernst aber nach 15 Minuten schon wieder losziehen musste, um rechtzeitig zum nächsten Termin zu kommen, war dann aber doch ein Wermutstropfen im ansonsten großartigen Bühnenprogramm. „Wir wollen euch aber wenigstens eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit erzählen, die so nicht stattgefunden hat“, scherzten die Komiker.
Erst acht Jahre jung ist der Karnevalsverein Rua Kapaaf, der mit dem „Kunterbunten Bürgerhaus“ ein Erfolgsformat ins Leben gerufen hat. Schon eine Stunde nach Einlass war die Liste mit den Kartenvorbestellungen fürs nächste Jahr zur Hälfte gefüllt. „Wir sind schon im sechsten Jahr hier und haben auch schon Karten fürs nächste Mal“, sagte Conny Scheider aus Wipperfürth. Mit ihrem Ehemann und sechs weiteren Freunden schunkelte und klatschte sie im Paradiesvogel-Kostüm mit. „Es ist hier immer super und fast ein bisschen häuslich“, lobte sie.
Zu sehen, hören und lachen gab es reichlich. Den Anfang machte das Tanzkorps der „KG Dürscheder Mellsäck“ mit beeindruckenden Tänzen, Würfen und so hohe Menschen-Pyramiden, das die Mädchen an der Spitze hinter der Bühnendecke nur noch halb zu sehen waren.
Künstler lobte: Große könnten sich eine Scheibe abschneiden
Für viele Lacher sorgte die Büttenrede von Jörg Runge alias „Da Tuppes vum Land“. Björn Wagner, der für Zwischenmusik sorgte, steuerte passende Geräusche bei. „Ich bau solche Gags nur für ihn ein“, freute sich Runge über die nicht abgesprochene Unterstützung. Nach Rade war Jörg Runge gerne gekommen. „Ich darf traditionell am Karnevalsfreitag hier auftreten. Was hier abgeht, davon können sich die Großen eine Scheibe abschneiden“, betonte er.
Gut zuhören mussten die Zuschauer beim Duo „Kubbelefutz un Schmalbedaach“, das auf kölsch und chinesisch ein Lied vom „Jotschingbong“ sang und Frauen mit Weinsorten verglichen. „Die Schüchternen sind die Scheureben.“
Erneut zu Gast war Jürgen Beckers alias Jürgen B. Hausmann. Bands wie Palaver und Kolibris heizten mit ihren flotten Liedern die Stimmung weiter an. Die Moderation übernahmen KG-Präsident Dirk Finger und Sabine Dziabel. Matthias Schwanz nahm die Künstler in Empfang und sorgte für den reibungslosen Wechsel auf der Bühne.
Auch im Saal gab es hohe Gäste, darunter eine Abordnung der KG Baulemann aus Wipperfürth samt ihres ersten rot-weißen Dreigestirns. „Es besteht eine freundschaftliche Verbindung zwischen unseren Vereinen“, betonte Jungfrau Dirk(linde) Osberghaus.
Ein Vorteil des überschaubaren Bürgerhauses war die Nähe zu den Künstlern. Vor den jeweiligen Auftritten ließen sich die Redner, Sänger und Musiker bereitwillig fotografieren und auf Selfies verewigen. Irene Tyka aus Radevormwald ergatterte ein Foto mit „Willi und Ernst“. „Ich wollte die beiden schon immer mal aus der Nähe sehen“, sagte sie lachend. „Willi und Ernst“, die eigentlich Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum heißen, genossen ihren kurzen, aber intensiven Auftritt: „In einem kleineren Saal ist es viel intimer – die Reaktionen des Publikums schwappen schneller rüber.“