Siedlungsentwicklung
Wo gibt es in Radevormwald freie Bauflächen?
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Flächenschonendes Bauen: Stadt hat ein Baulückenkataster erarbeitet.
Radevormwald. Die Stadt Radevormwald hat ein Baulückenkataster erarbeitet, um auf freie Bauflächen im Stadtgebiet hinzuweisen. Das teilt Referentin Flora Treiber mit. Und: „Bald soll das Kataster veröffentlicht werden.“ Die im Baugesetzbuch verankerte nachhaltige Siedlungsentwicklung forciere eine Reduzierung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen für die Siedlungsentwicklung, um Grund und Boden zu schützen.
Eine nachhaltige Nutzung von Boden und Flächen bedeute daher, dass zur Deckung des Flächenbedarfs vermehrt auf freie Flächen, also auf Baulücken innerhalb des Siedlungsbereichs zurückgegriffen wird. Dabei handele es sich um Flächen, die bereits aufgrund eines Bebauungsplans zur Bebauung vorgesehen sind oder innerhalb eines Bebauungszusammenhangs liegen.
„Aus diesem Grund hat die Stadt Radevormwald eine Erfassung der Baulücken im gesamten Stadtgebiet durchgeführt, um das Potenzial an innerörtlich bebaubaren Flächen einzuschätzen“, schreibt Treiber. Das Baulückenkataster hätten die Mitarbeiter des Stadtplanungs- und Bauaufsichtsamtes auf der Grundlage der Auswertung digitaler Luftbilder erarbeitet. Das Kataster erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
„Ziel des Katasters ist es, auf Baulandpotenziale aufmerksam zu machen und damit eine möglichst flächenschonende Nutzung von Baumöglichkeiten zu erreichen. Es handelt sich dabei um ein informelles Instrument zum Schutz des Bodens und zur Begrenzung des Flächenverbrauchs“, sagt Burkhard Klein, Leiter des Stadtplanungs- und Bauaufsichtsamtes.
Was leistet das Baulückenkataster Radevormwald?
Das Baulückenkataster führe Grundstücke auf, die innerhalb eines Bebauungsplans oder des im Zusammenhang bebauten Ortsteils liegen und bebaut werden können oder auf denen, bei bereits bebauten Grundstücken, eine weitere Bebauung bauplanungsrechtlich möglich ist. „Das Baulückenkataster besteht aus kurzen Steckbriefen, die Informationen über Flurnummer, Flurstückszähler, Straßenname, Grundstücksgröße sowie bestehendes Planrecht enthalten. Kartenausschnitte ergänzen diese Angaben. Es werden keine personenbezogenen Angaben zum Eigentümer veröffentlicht“, sagt Annika Schmidt aus dem Stadtplanungs- und Bauaufsichtsamt.
Die Grundstückseigentümer, deren Flächen in dem Kataster aufgeführt werden sollen, erhalten in der Woche ab dem 24. April ein Informationsschreiben der Stadtverwaltung. Jeder Grundstückseigentümer kann der Veröffentlichung seines eigenen Grundstücks innerhalb des Katasters widersprechen. In diesem Fall wird das Grundstück nicht ins Baulückenkataster aufgenommen, das in Zukunft auf der Internetseite der Stadt einsehbar seien soll. Auch nach Ablauf der Monatsfrist können die Eigentümer jederzeit Widerspruch gegen die Veröffentlichung im Baulückenkataster einlegen. In diesem Fall werden die betreffenden Grundstücke aus dem veröffentlichten Kataster entfernt.
„Auf der Grundlage des Baulückenkatasters können Flächenpotentiale erkannt und genutzt werden. Das Kataster ist ein wichtiges Instrument für eine nachhaltige Stadt- und Siedlungsentwicklung in Radevormwald“, sagt Bürgermeister Johannes Mans.
Die Stadt betont in ihrem Schreiben, dass mit dem Kataster über Baulücken informiert wird - und daraus keine verbindlichen Bebauungsmöglichkeiten und damit planungs- oder bauordnungsrechtliche Ansprüche abgeleitet werden könnten. „Die Aufnahme eines Grundstücks in das Baulückenkataster ersetzt nicht die Baugenehmigung.“ ms