Politik
Rader Grüne senken das Beitrittsalter auf 14 Jahre
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Ortsverband reagieren auf politisierte Jugend.
Von Cristina Segovia Buendia
Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen hat bei seiner Mitgliederversammlung einstimmig einer Satzungsänderung zugestimmt, um das Eintrittsalter herabzusenken. Statt wie bislang mit 16 Jahren, können interessierte Jugendliche ab sofort schon mit 14 Jahren dem Ortsverein beitreten. Damit reagieren die Grünen auf eine Entwicklung einer immer stärker politisierten Jugend und der neuen Einrichtung eines Jugendbeirats in der Stadt. Im März soll das neue Jugendgremium gewählt werden.
„Wir diskutieren nun schon seit einem knappen halben Jahr“, berichtet Vorsitzender Leon Stank. Mit dieser Anpassung hoffen die Grünen auf Zuwachs, Verjüngung und – auf lange Sicht – der Einrichtung einer Grünen Jugend vor Ort. Bislang müssen Radevormwalder Jugendliche, die sich für die Politik der jungen Grünen interessieren, auf die Grüne Jugend auf Kreisebene zurückgreifen. „Dort sind Jugendliche aus allen 13 Ortsverbänden des Kreises vertreten“, erklärt Stank. Doch um hier mitarbeiten zu können, müssen die Jugendlichen nach Gummersbach fahren. „Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das aus Radevormwald nicht ganz so einfach.“ Die meisten Städte im Kreis hätten nicht genügend Mitglieder, um eine eigene Jugendorganisation zu gründen.
In Rade könnte sich das möglicherweise durch den Jugendbeirat ändern. Wie sich in anderen Kommunen mit einem Jugendgremium abzeichnet, begeben sich die Jugendlichen nach oder bereits während ihrer Erfahrung in der Kommunalpolitik auf die Suche nach einer passenden Partei. Hier sieht der Ortsverband der Grünen eine Chance, um zu wachsen. Derzeit gehören ihm 22 Mitglieder an, der Altersdurchschnitt liegt bei über 40 Jahren.
Neben der Altersklausel wurde in der Satzung auch die Bindung an den Wohnort angepasst. „Um in unserem Ortsverein Mitglied zu sein, musste man bislang auch in Radevormwald wohnen. Jetzt können alle bei uns Mitglied sein, die sich für Rader Grünenpolitik interessieren“, erklärt Stank. Anlass dazu gegeben hatte der Wegzug des ehemaligen OV-Vorsitzenden Cedric Ziel und dessen dadurch gezwungener Austritt.
Die Grünen beschlossen auch, sich in diesem Jahr erneut dafür einzusetzen, dass im Stadtgebiet Bäume gepflanzt werden und wie 2022 Baumpatenschaften zu übernehmen. Zudem kündigt Stank an, mit Nachdruck das Thema ÖPNV und OVAG angehen zu wollen: „Vielleicht können wir der Stachel sein, der das Ganze in Gang bringt.“