Walking Football
Neues Sportangebot beim TV Herbeck
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„Walking Football“ richtet sich vor allem an Sportler mit Knie- oder Rückenproblemen.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Radevormwald. Wer am Mittwochabend in die Sporthalle an der Lessingstraße kommt, fragt sich, ob die Welt in einen Zeitlupen-Modus verfallen ist. Neun Männer und eine Frau spielen Fußball. Aber nicht im klassischen Sinn, sondern langsamer. Der Ball bleibt weitgehend unterhalb der Hüfthöhe und fliegt nur selten kopfhoch durch die Halle. Dann wird das Spiel auch unterbrochen und es gibt Freistoß fürs gegnerische Team.
„Wir beim TV Herbeck probieren ja gerne mal neue Dinge aus“, sagt Roger Feldermann lachend. „Ich habe vor anderthalb Jahren im Fernsehen einen Beitrag über ‚Walking Football‘ gesehen. Das fand ich total faszinierend. Und jetzt gibt es bei uns im Verein eine neue Gruppe .“
Diese Art der Bewegung richtet sich an Menschen, die beispielsweise unter Knie- oder Rückenbeschwerden leiden, was ihnen den regulären Sport erschwert. „Ich habe selber Probleme mit dem Knie, daher war das Konzept für mich ideal. Ich habe dann einen Übungsleiterlehrgang gemacht und mich umgehört, ob es hier in Rade vielleicht Interessierte gäbe“, führt Feldermann weiter aus. Das sei der Fall gewesen. Ein Probetraining sei dann gut angekommen worden - und schon war die neue Gruppe geboren. „Zum Walking Football können sowohl Vereinsmitglieder als auch Nicht-Mitglieder kommen“, betont der Vorsitzende des TV Herbeck.
Alle in der neuen Gruppe eint, dass sie gerne zusammen Sport machen wollen – und auch die „dritte Halbzeit“ an das Training anhängen möchten. „Im Anschluss gehen wir natürlich noch ins Vereinsheim und trinken das eine oder andere Bier. Das gehört einfach mit dazu“, sagt Feldermann. Aber davor steht erst einmal das Training.
Nachdem ein bisschen hin- und hergekickt worden ist, werden zwei Teams gebildet – fünf gegen fünf. Die wohl wichtigste Spielregel ist, dass man nur gehen darf, laufen ist tabu. Außerdem gibt es keinen Torwart, übermäßiger Körperkontakt soll vermieden werden. „Daran muss man sich erst einmal gewöhnen“, sagt André Schücker. „Das Langsamspielen ist nicht ganz einfach, man muss sich selbst dazu zwingen, es langsam angehen zu lassen.“ Feldermann ergänzt: „Das ist für mich auch die größte Herausforderung – aber wenn man ein paar Mal gespielt hat, dann fällt es einem gar nicht mehr so schwer.“
Kurt Aschermann hat von Walking Football schon einmal an anderer Stelle gehört. „Es hieß, dass es vor allem im Ruhrgebiet weit verbreitet ist und dass es mittlerweile sogar schon Meisterschaften und Turniere gibt. Und jetzt sind wie hier in Radevormwald auch mit dabei“, freut er sich. Tatsächlich wird Walking Football vom Deutschen Fußballbund unterstützt.
Nach nur wenigen Augenblicken sind die zehn Walking Footballer mitten im Geschehen, die ersten Tore fallen und man merkt: Diese Sportart ist durchaus anstrengend und fordernd – und macht offensichtlich sehr viel Spaß.
Die neue Walking-Football-Gruppe trifft sich mittwochs von 20 bis 21.30 Uhr in der Sporthalle an der Lessingstraße. Mehr Infos gibt es beim Vorsitzenden des TV Herbeck, Roger Feldermann, Tel. (0172) 2415340.