Handel

Mehr Traumlädchen in der Innenstadt

Das Traumlädchen von Martina Meyer auf der Kaiserstraße vergrößert sich im nächsten Monat.
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Das Traumlädchen von Martina Meyer auf der Kaiserstraße vergrößert sich im nächsten Monat.

Mehr Geschäftsfläche gibt es bald an der Kaiserstraße 59: Das Ehepaar Meyer erweitert die Räume

Von Cristina Segovia-Buendía

Radevormwald. Nach drei Krisenjahren und immer mehr Leerständen wirkt die Nachricht einer Geschäftsvergrößerung in der Innenstadt überraschend. Vor allem, kurz nachdem das Ehepaar Werker die Schließung ihres Geschäfts schräg gegenüber auf der Kaiserstraße verkündete. Doch Klaus und Martina Meyer meinen es ernst und wollen die Chance nutzen: Durch die Schließung der Finanzagentur der Deutschen Bank in der Kaiserstraße 61 hat sich nebenan ein Leerstand ergeben, den sie ab Februar übernehmen konnten. Mit einem Durchbruch wollen die Meyers das bisherige Traumlädchen mit den neuen Räumen verbinden.

Der Eingang soll über die Hausnummer 61 erfolgen, da dieser beinahe barrierefrei nur über eine niedrige Stufe gestaltet ist und eine kleine Überdachung besitzt. Bis Ende März soll der Umbau vollzogen und das Traumlädchen mit derzeit knapp 60 Quadratmetern um 30 Quadratmeter vergrößert werden.

Umbau werde während deslaufenden Betriebs gestemmt

„Wir werden den Umbau im laufenden Betrieb stemmen“, berichtet Martina Meyer. Das Traumlädchen sei schon lange genug geschlossen gewesen. In den zwei besonders akuten Corona-Jahren 2020 und 2021 habe das Geschäft sieben Monate nicht öffnen dürfen. „Das Geschäftsjahr 2022 war dann auch nicht so berauschend“, gibt Meyer zu. Und dennoch wird sie mit ihrem Mann das Geschäft vergrößern. „Ein bisschen Bauchschmerzen haben wir schon. Aber wir können nicht alle rückwärtsgehen, sondern sollten nach vorne schauen“, sagt sie.

Für den Betrieb ihres besonderen Lädchens haben die Meyers nie Schulden aufnehmen müssen, betont die 62-Jährige. „Wir haben es langsam aufgebaut. Nach und nach.“ Alles, was im Verkaufsraum stehe, sei abbezahlt. Und das ist eine Menge: Von hochwertigen Spielsachen für Kleinkinder der Marke Sigikid über besondere Dekoartikel, Damenkleidung der Marke Sorgenfri und außergewöhnlichen Lebensmitteln, wie O’donnell Liköre, vegane Brotaufstriche, Brühen und Soßen ohne Zusatzstoffe reicht die Produktpalette. Allesamt Produkte, für die Meyer Exklusivitätsrechte besitzt: Kein anderes Geschäft in Rade kann diese Produkte verkaufen. Darauf hatte Martina Meyer schon früh geachtet, als sie mit ihrem Ehemann das Geschäft im April 2014 eröffnete. „Dafür wurde ich am Anfang noch sehr belächelt“, erinnert sie sich. Doch wer sich in einer so kleinen Stadt als Einzelhändler halten wolle, brauche Alleinstellungsmerkmale. Ihre Stammkundschaft nimmt teils weite Anreisen in Kauf. „70 bis 80 Prozent meiner Stammkunden sind keine Rader“, sagt Martina Meyer. Und obwohl sich möglicherweise ein anderer Standort besser eignen würde, als gebürtige Raderin denkt sie nicht über einen Umzug nach.

Die Entwicklung der oberen Kaiserstraße, westlich vom Marktplatz, beobachtet sie dennoch kritisch. „Wenn man ehrlich ist, ist das hier keine 1a-Lage. Sie wird nicht viel beworben und auch von der Stadt etwas stiefmütterlich behandelt.“ Als Kaiserstraße werde häufig nur der untere Teil der Einkaufsmeile wahrgenommen. Sie würde sich freuen, wenn seitens der Wirtschaftsförderung auch dieser Teil der Innenstadt nicht vergessen werde. Die neue Pflasterung sei zwar schön gewesen. Doch leider von der Telekom wieder zerstört worden. „Werkers hatten vor einigen Jahren angeregt, Fahrradständer am Anfang und Ende der Straße aufzustellen. Das fanden alle eine gute Idee, passiert ist aber nichts, ebenso wenig wie mit der Idee, einige Bänke hier aufzustellen.“ 

Die Parkplätze wiederum müssten erhalten bleiben. „Wenn man die abschafft und die Leute nur noch neben dem Rathaus oder unten an der Schlossmacher-Galerie parken können, dann stirbt der Teil hier komplett aus.“ Schon jetzt mache sie sich Sorgen, wie es ohne Werker weitergehen könnte. „Die Nachricht hat mich überrascht und sehr traurig gestimmt.“

Hintergrund

Inhaber: Klaus und Martina Meyer haben beide eine kaufmännische Ausbildung und vor der Eröffnung ihres Traumlädchens im April 2014 viel Erfahrung gesammelt. Martina Meyer war lange für einen Spielwarengroßhandel tätig, auch in einem Steuerfachbüro und nebenberuflich auf vielen Kunsthandwerkermärkten vertreten. Klaus Meyer ist zusätzlich mit einem kleinen Transportunternehmen selbstständig.

Öffnungszeiten: Das Traumlädchen bleibt auch während des Umbaus geöffnet – montags bis freitags, 8 bis 18 Uhr, mittwochs und samstags, 8 bis 13 Uhr.

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