Radevormwald
Kleiner Sparkassen-Cup wird zum Erfolg
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Brechend volle Tribünen, dribbelstarke Kicker, körperstarke Duelle
Von Cristina Segovia-Buendía
Radevormwald. Was hatten sich Kinder, Eltern und Verein auf dieses sportliche Spektakel gefreut! Nach drei Jahren Leerlauf fand am Samstag endlich wieder der beliebte Sparkassen-Cup des Fußballclubs SC 08 Radevormwald in den Sporthallen der Hermannstraße statt. 16 Teams hatten sich erfolgreich für das E-Jugendturnier gemeldet, obgleich Jugendleiter Maik Prange eine ganze Menge mehr hätte aufnehmen können.
„Wir wussten nach der langen Zeit und der Pandemie nicht mehr, wie ein solches Turnier aufgenommen werden würde. Deswegen hatten wir uns dazu entschieden, langsam wieder damit anzufangen“, sagte er. Einer statt wie bislang üblich zwei Turniertagen sollte es sein. 16 Mannschaften statt der mehr als 30, die es sonst immer waren.
„Die Anmeldung über die Vereine lief erstmal überhaupt nicht“, erinnert sich Prange an die erste Resonanz seiner Einladungen. „Erst als wir das Turnier über die Social-Media-Kanäle beworben haben, gingen bei uns die Anmeldungen ein.“ Weit mehr als 30 Vereine meldeten Interesse an. Am Ende aber nahm der SC 08 nur einen Bruchteil von ihnen an.
Der Neustart sollte klein beginnen und kein Reinfall werden. Von einem Fiasko konnte denn auch am Samstagvormittag überhaupt keine Rede sein. Brechend voll war die Tribüne der großen Halle mit euphorisierten Eltern und Vereinsmitgliedern, die ihren Mini-Kickern zujubelten und sie lautstark anfeuerten. Auf dem Platz lieferten sich die Teams körperstarke Duelle. Einige warfen sich mutig in die Zweikämpfe, grätschten und dribbelten sich bis zum Tor.
Für viele Kinder war es das erste große Turnier
Die Partie zwischen der dritten Mannschaft des SC 08 und den Gästen von Eintracht Grumme schien ausweglos für die Gastgeber. Nach wenigen Minuten stand es bereits 4:0 für die angereisten Kicker. Doch davon ließen sich die Radevormwalder weder auf dem Platz noch auf der Tribüne abschrecken. Die Spieler in Weiß versuchten, jeden Angriff der blauen Spieler von Grumme abzuwehren und den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten.
Doch viel zu oft dribbelten sich die Gäste durch die heimische Verteidigung. Der Torhüter war machtlos und musste zusehen, wie die Gegner sein Tor regelrecht perforierten. Bei einem Konzentrationsfehler passte der Torwart den Ball beim Abstoß an einen gegnerischen Spieler, der seine Chance gleich nutzte und den geschenkten Ball in ein weiteres Tor verwandelte. „SC 08, SC 08“, riefen die Fans auf der Tribüne, um die Jungs und Mädchen auf dem Platz für die letzten Minuten zu motivieren. Die Partie ging schließlich 7:0 für die Gäste aus. Doch die E3 vom SC 08 bewies Größe und Sportsgeist und stellte sich bei der nächsten Begegnung mit Biss und Kampfgeist einfach einer neuen Mannschaft.
Für die allermeisten Kinder war der Sparkassen-Cup das erste große Turnier in ihrer Fußballerkarriere. Vieles konnte in den vergangenen Jahren schließlich nicht stattfinden, sagte Prange. „Für die Kinder ist es ein absolut großes Erlebnis, auch mal gegen andere Teams aus anderen Städten zu spielen, die nicht unbedingt aus Remscheid oder Hückeswagen kommen.“
Trainer wollen eine eigene Mädchenmannschaft aufstellen
Sich mit anderen zu messen, gegen andere als Team aufzutreten, gehöre zum Fußballspielen dazu. Dass derzeit alle Vereine mit den Nachwirkungen der Pandemie zu kämpfen haben, machte dieses Turnier auch deutlich. Das Leistungsniveau ist vielerorts unter den gewohnten Fähigkeiten der Kinder in diesem Alter. „Den Kindern hat natürlich die Bewegung gefehlt“, sagte Prange. Grundsätzlich aber habe der SC 08 nicht an Attraktivität als Fußballverein für die Jugend eingebüßt. Beim Nachwuchs, berichtete Prange, sei man gut aufgestellt.
Nur eine Mädchenmannschaft würde sich der Jugendleiter noch wünschen. Aktuell spielen gut neun Mädchen im U10-Bereich des Vereins. „Wenn es ein paar mehr wären, könnten wir eine eigene Mannschaft stellen, mit eigener Trainerin“, sagte Prange.
Im nächsten Jahr wollen Prange und sein Team den Sparkassen-Cup der E-Jugend erneut auf zwei Tage ausweiten. Die Resonanz habe gezeigt, dass das Interesse nach wie vor da ist.