Konzert
Frauenchor und Harfe in trauter Harmonie
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Seismon-Ensemble aus Wuppertal gab geistliches Konzert in der Lutherischen Kirche
Von Heike Karsten
Radevormwald. Wenn zarte, klare Frauenstimmen auf eine wohlgestimmte Harfe treffen, erinnere das an Engelsgesang zur Weihnachtszeit. So empfand eine Zuhörerin die Musik des Seismon-Ensembles aus Wuppertal am Sonntagabend in der Lutherischen Kirche an der Burgstraße. Der elfköpfige Frauenchor, der von Angelika Kozinowski-Werler geleitet wurde, hatte ein 80-minütiges Programm zusammengestellt, das sich von anderen Kirchenkonzerten abhob.
Schon die Auswahl der Komponisten war außergewöhnlich, da viele von ihnen in den vergangenen zwei Jahren mit Gedenktagen geehrt wurden. Etwa der 190. Geburtstag von Johannes Brahms, der 200. Geburtstag von César Franck oder auch der 150. Todestag von Heinrich Schütz.
Auch die Präsentation der Stücke hatte das Ensemble akustisch abwechslungsreich gestaltet. Zu Beginn erklangen die Stimmen von der Empore herab zur Orgelbegleitung beim „Laudate Dominum“. Später vereinten sich die Stimmen der Sängerinnen im Kirchenschiff mit dem perlenden Klang der Harfe, die von Csilla Gulyas gespielt wurde. Bei der textlosen „Vokalise“ von Sergie Rachmaninow legte sich von der Empore aus die bezaubernde Gesangsstimme von Solo-Sopranistin Britta Specht über den Chor- und Harfenklang.
40 Zuhörer spendeten lang anhaltenden Applaus
Hinzu kamen Instrumental-stücke, wie das lutherische Kirchenlied „Schmücke dich, o liebe Seele“, in den verschiedenen Bearbeitungen für Orgel von Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms, die von der Chorleiterin gespielt wurden. Ins Weltliche schweifte das Repertoire mit den Volksliedern „Wenn ich ein Vöglein wär“ und „Der Schnitter Tod“, die der Frauenchor a cappella vortrug. Wie gut das Konzert den etwa 40 Zuschauern in der Lutherischen Kirche gefallen hatte, zeigte sich am lang anhaltenden Applaus zum Schluss. „Es hat mir sehr gut gefallen“, sagte Walter Fischer, der selbst in einem Chor singt. Er hatte nicht erwartet, dass weniger als ein Dutzend Sängerinnen ein so fulminantes Konzert auf die Beine stellen können.
Auch Christel Nölle war beeindruckt: „Es hat mir wunderbar gefallen. Die Stimmen waren sehr harmonisch“, lobte sie den Chorklang.
Die Zuschauer nahmen die erlebte Musik in ihren Herzen mit und spendeten am Ausgang großzügig für die Katastrophenhilfe, die unter anderem in dem Erdbebengebiet zwischen Syrien und der Türkei hilft.
Der Kammerchor „Seismon-Ensemble“ existiert seit zwölf Jahren – ursprünglich als gemischter Chor mit Männerstimmen. Neben Konzertabenden gestaltet der heutige Frauenchor auch regelmäßig Gottesdienste aus.