160 Jahre
Chor Caecilia singt mit vollem Klang
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160 Jahre gibt es den Männerchor der Gemeinde St. Marien.
Von Martin Scheibner
Radevormwald. Dass ein Chor 160 Jahre besteht, ist nicht selbstverständlich. Entsprechend dankbar feierte der aktuell aus elf Sängern bestehende Männerchor der katholischen Kirchengemeinde St. Marien in der Abendmesse dieses Jubiläum. Innerhalb des Abendgottesdienstes musizierte der Chor die Messe in A-Dur sowie eine Chorbearbeitung des bekannten „Amazing Grace“ von Christopher Tambling.
Die Abendmesse begann mit einer klanglich raumfüllenden Improvisation von Kantor Bernhard Nick. Schwebende Klänge über „trittsicherem“ Bass bereiteten einen stimmungsvollen Boden zum Eintritt in den Gottesdienst.
In der Messe selbst übernahm der Chor quasi stellvertretend für die nun lauschende Gemeinde die Ordinariumsgesänge mit den Messkompostionen des Komponisten. Der Tonsatz für Männerchor war in weiten Teilen dreistimmig mit obligater Orgelbegleitung – das heißt, die Orgel unterstützt den Chor nicht einfach in seiner Stimmführung, sondern begleitet als gleichberechtigter Partner.
Es begann mit dem Kyrie und Gloria. Weiche Orgel- und Chorklänge intonierten die Bitte um Erbarmung (Kyrie eleison), und das Gloria nach der Gnadenzusage setzte sich dagegen deutlich ab mit überraschenden Tonartwechseln und im Orgelpart tänzerischen, ja fast übermütigen Rhythmen.
Chor meisterte die Herausforderungen
In der Predigt über die Seligpreisungen der Bergpredigt legte Pfarrer Marc D. Klein Gedanken zum Widerspruch zwischen dem „Selig sind...“ des Bibeltextes und unserer Realität dar.
Dann folgten musikalisch in der Eucharistiefeier das Osanna und das Agnus Dei mit ausdrucksstarken Melodieführungen in jeder Stimme. Diese Polyfonie erzeugte automatisch einen großen Tonumfang für alle Stimmen – eine Herausforderung für den Chor, die gut gemeistert wurde.
Insgesamt war der Chor gut bis sehr gut intoniert. Der volle Chorklang ließ eher einen größeren Chor vermuten. Die langjährige gute Stimmbildung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Textverständlichkeit war sehr gut, obwohl Kantor Nick beim Einsingen scherzhaft eine gute Aussprache hinten an gestellt hatte mit dem Hinweis, der Text sei ja doch hinlänglich bekannt. Die Orgelbegleitung in den bewährten Händen von Martin Storbeck war immer präsent, prägnant und „durchsichtig“, sehr selbstständig und doch den Chor fürsorglich begleitend – einfach schön.
Die Messe endete mit einem fulminanten Orgelwerk des Franzosen Alexandre Guilmant, „Grand Cheur“ in D-Dur. In dieser Tonart der Freude verschmolzen Kirchenraum und Orgel unter den Händen und Füssen des Kantors.
Weitere Sänger sind willkommen. Geprobt wird donnerstags um 19.30 Uhr im Caritashaus. Interessenten melden sich bei Bernhard Nick: Tel. (0 21 95) 6 98 71.