Mobilität
Car-Sharing in Rade – so funktioniert es
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Wer sich eines der beiden E-Autos der Stadtverwaltung ausleihen möchte, kann das ganz einfach machen.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Radevormwald. Alles fängt mit der Registrierung an. Das geht ganz einfach, indem man sich auf der Internetseite der Stadtverwaltung unter dem Reiter „Bauen und Umwelt“ auf die Seite des E-Car-Sharing weiterleiten lässt. Dort findet man sich auf der Internetseite der Genossenschaft „Car&Ride-Sharing Community“ wieder, wo man sich ganz einfach online registrieren kann.
„Die Stadtverwaltung hat das Projekt Car-Sharing Anfang Juni 2021 initiiert und arbeitet mit der Genossenschaft aus Overath zusammen“, sagt Klimaschutzmanager Niklas Lajewski. Seitdem gebe zwei Elektrofahrzeuge, die am Rathaus abgestellt sind und theoretisch für jeden Bürger zur Verfügung stehen. Theoretisch aus zwei Gründen – man braucht einen Führerschein und natürlich muss eines der Autos verfügbar sein.
Zuerst gibt es eine kurze Einweisung in die Bedienung
Ist man einmal registriert und von der Genossenschaft als Nutzer freigeschaltet, was in der Regel innerhalb weniger Stunden erledigt ist, vereinbart man einen Termin mit dem Klimaschutzmanager, um eine kleine Einweisung in die Funktion des Autos und die Bedingungen des Car-Sharings zu bekommen. Das dauert nur einige Minuten. Ist das erledigt, ist man vollkommen autark in der Benutzung.
Über die App „Emovo“, die kostenlos für iPhones und Android-Smartphones heruntergeladen werden kann, kann man sich ganz einfach eines der beiden Autos zum Wunschtermin buchen – sofern dieser frei ist. Damit ist man Teil des nachhaltigen Konzepts, das übrigens nach zwei Jahren für weitere zwei Jahre verlängert wird, teilt Lajewski mit. „Teilen statt besitzen“, so lautet die Idee hinter dem Prinzip Car-Sharing.
Wie sieht es dann aber in der Praxis aus? Ist man registriert und hat eines der beiden Autos für einen Wunschtermin gebucht – man kann die Nutzungsdauer direkt eingeben und dann, falls verfügbar, auch noch weiter verlängern, sobald man am Auto ist –, macht man sich auf den Weg zum Rathaus.
„Es gibt zwei Standorte, an denen die Autos abgestellt sein können. Zum einen auf dem Parkplatz vor dem Stadtarchiv auf der Rückseite des Rathauses – und zum anderen an der Carl-Diem-Straße“, sagt Lajewski. Dort ist nämlich die Wall-Box am Rathaus angebracht. „Sollte man das Auto abgeben, wenn der Batteriestand schon unter 50 Prozent ist, sollte man den Wagen zum Aufladen an der Carl-Diem-Straße abstellen und anschließen.“
Das Smartphone muss man auf jeden Fall bei sich haben, wenn man das Auto nutzen möchte. Nicht immer ist jemand im Rathaus anwesend, um den Schlüssel zu übergeben. Das Auto kann schließlich auch am Wochenende oder sehr früh oder sehr spät gemietet werden. Dann kommt das Smartphone ins Spiel – man ruft einfach seinen Buchungsauftrag auf und kann per Knopfdruck den Wagen entriegeln. „Der Schlüssel ist im Handschuhfach, dort liegen auch alle wichtigen Papiere“, sagt Lajewski. Denn wenn man während der Buchung aussteigt, sollte man das Auto besser mit dem Schlüssel auf- und abschließen.
Der Wagen selbst ist ein sehr leiser Verkehrsteilnehmer – E-Auto eben –, der schnell beschleunigt, über Rekuperation beim Bremsen Energie zurückgewinnt und sich insgesamt mehr als angenehm fahren lässt. Man kommt im Sommer um die 270 Kilometer mit einer Batterieladung weit, im Winter entsprechend weniger. Der Wagen ist also für kleine Strecken bestens geeignet – und wenn man ansonsten kein eigenes Auto braucht, lohnt sich der Gedanke, sich über eine Car-Sharing-Mitgliedschaft zu informieren.
Die Gebühren überzeugen ebenfalls: „Wir haben eine monatliche Grundgebühr von 20 Euro, dazu kommen dann 1,50 Euro Buchungsgebühr, eine Nutzungsgebühr ab der ersten Stunde von ebenfalls 1,50 Euro sowie aktuell 0,28 Euro pro Kilometer bis zu 100 Kilometern, 0,21 Euro ab 100 Kilometern“, so steht es im Tarif-Blatt der Genossenschaft. Wer also 100 Kilometer pro Monat in fünf Stunden fährt, zahlt 55,50 Euro im Monat für ein gemietetes Auto. Das lässt sich mit einem eigenen Auto kaum vergleichen – alleine die Anschaffungsgebühr und der Unterhalt für ein eigenes Auto sind wesentlich teurer.
Genutzt wird das Car-Sharing derzeit noch hauptsächlich von städtischen Angestellten. „Wir haben aktuell vier regelmäßige Privatnutzer, das ist sicherlich noch ausbaufähig. Aber da die beiden Wagen auch als Dienstautos genutzt werden, sind sie oft im Einsatz“, sagt Lajewski. Dennoch sei die Chance hoch, dass eines der beiden Autos auch für Privatpersonen bereit stehe.
Hintergrund
Tarif: Ab März sollte die Grundgebühr in Höhe von 20 Euro pro Monat für acht Wochen ausgesetzt werden. Für unter 25-Jährige ist die Grundgebühr grundsätzlich ausgesetzt, was das Car-Sharing für Fahranfänger interessant macht.
Verlängerung: Das Car-Sharing der Stadt Radevormwald ist eigentlich zunächst auf zwei Jahre als Projekt angelegt gewesen. „Wir haben das jetzt aber für weitere zwei Jahre verlängert, weil gerade im dienstlichen Bereich eine sehr gute Nutzung vorliegt. Wir würden uns aber noch mehr private Nutzer wünschen“, sagt Niklas Lajewski.