Workshop

Ziel: Den Charme der Altstadt erhalten

Beim Rundgang erläutert Stadtplaner Joachim Sterl (l.) vom Dortmunder Planungsbüros post welters + partner den Zuhörern, wie das Gestaltungshandbuch für die Fassadengestaltung und -sanierung in der Altstadt aussehen soll.
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Beim Rundgang erläutert Stadtplaner Joachim Sterl (l.) vom Dortmunder Planungsbüros post welters + partner den Zuhörern, wie das Gestaltungshandbuch für die Fassadengestaltung und -sanierung in der Altstadt aussehen soll.

Bei einem Workshop mit Rundgang durch Hückeswagen wurden Ideen gesammelt.

Von Wolfgang Weitzdörfer

Hückeswagen. Der Andrang im Heimatmuseum ist groß. Etwa 40 Anwohner aus der Altstadt sind der Einladung des Bauamts mit dem Dortmunder Planungsbüros „post welters + partner“ gefolgt. Stadtplaner Joachim Sterl ist mit Kollegin Melissa Tanklay gekommen, um mit den Anwohnern Ideen für ein Gestaltungshandbuch zu sammeln. „Wir wollen wissen, wo Sie die Stärken und Schwächen Ihrer Altstadt sehen“, sagt Sterl.

In einem zweiten Workshop Ende Mai/Anfang Juni sollen die Ergebnisse des Rundgangs kombiniert mit den Überlegungen des Planungsbüros vorgestellt werden. „Ein dritter Termin ist dann die Vorstellung des Gestaltungshandbuchs im politischen Rahmen – in der Sitzung des Bauausschusses am 24. August“, berichtet Melissa Tanklay.

Es entsteht ein Gestaltungshandbuch

Das Gestaltungshandbuch soll im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) erstellt werden, sagt Jonatán Garrido Pereira vom Bauamt. Sterl: „Die Hückeswagener Altstadt hat viele Qualitäten, das ist gar nicht die Frage. Aber diese Qualitäten muss man erhalten – oder verbessern.“ Am Ende des Prozesses steht ein Gestaltungshandbuch. Der Dortmunder zeigt anhand eines Beispiels aus Bergneustadt, wie das aussehen könnte „Es handelt sich dabei um ein bildlastiges Buch mit etwa 80 Seiten. Die Inhalte und Empfehlungen sollen verständlich transportiert werden – wir wollen kein Fachchinesisch verwenden“, versichert Sterl.

In einer Präsentation zeigt er die Ausgangssituation in der Schloss-Stadt. Bei einem Bild mit – nach dem Gestaltungshandbuch – geeigneten und eher ungeeigneten Werbemitteln, kommt von einem Besucher der Einwurf: „Diese unschönen Sachen sind irgendwann mal genehmigt worden, also ist die Stadt schuld daran.“ Dazu sagte Bauamtsleiter Andreas Schröder, dass es aktuell keine Gestaltungssatzung dafür gebe.

Da kommt auch die Frage auf, welchen Wert das Gestaltungshandbuch eigentlich hat. „Wir haben diese Gestaltungshandbücher in den vergangenen Jahren für verschiedene Städte erarbeitet“, bestätigt Sterl. „Wenn dann Bürger die Stadtverwaltung aufsuchen, um ein An-, Um- oder auch Neubauverfahren umzusetzen, kann das Buch zum Einsatz kommen.“ Die Stadtverwaltung wiederum habe die Möglichkeit, Fördermittel zu vergeben, wenn dabei nach den Vorschlägen des Buches vorgegangen werde. Andere Städte hätten die Ergebnisse des Gestaltungshandbuches in Satzungsform formuliert, das habe dann aber einen deutlich verbindlicheren Charakter.

Eine andere Frage bezieht sich darauf, dass die energetischen Themen bislang nicht mit einbezogen worden seien. „Wir haben bezüglich Photovoltaik-Anlagen und Dachbegrünungen Aussagen formuliert“, versichert der Städteplaner.

Der anschließende Rundgang führt quer durch die Altstadt. Friedhelm Selbach ist als Baukirchmeister für die Evangelische Kirchengemeinde dabei. „Für uns ist das vor allem in Bezug auf die Pauluskirche und die Johanneskirche interessant – aber auch das Gebäude neben der Pauluskirche gehört der Kirchengemeinde“, sagt er. Seiner Meinung nach sollten die Empfehlungen durchaus eher in Satzungsform formuliert werden. „Wir sollten schon eine Verbindlichkeit haben, sonst hält sich wieder keiner dran“, argumentiert der Baukirchmeister.

Hintergrund

2019 wurden erste Überlegungen für ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) angestellt. Dabei geht es um eine „zukunftsfähige Entwicklung der Schloss-Stadt“. Das ISEK wurde vom Stadtrat in seiner Sitzung vom 21. September 2021 beschlossen.

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