Glasfaser
Wieder Ärger um Telefonmasten in Großenscheidt
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Erneute Überprüfung ist für Anwohner „ein Witz“ – Telekom reagiert.
Von Stephan Büllesbach
Hückeswagen. Auch Großenscheidt zwischen Kölner Straße und K 5 ist längst im digitalen Zeitalter angekommen; dort sind inzwischen die Glasfaseranschlüsse verlegt. Doch am Straßenrand stehen weiterhin Telefonmasten, die vor kurzem erneut von einem Fachunternehmen gewartet wurden. Dafür wurden sie sogar mit Hilfe eines Kranwagens aus ihrer Verankerung gehoben und später wieder eingesetzt. Anwohner Hans Kotthaus hatte „das Spielchen“ bereits im Herbst 2021 beobachtet und sich über die seiner Ansicht nach sinnlose Aktion geärgert. Daran änderte auch die neuerliche Kontrolle nichts. Unserer Redaktion schrieb er: „Vor etwa eineinhalb Jahren wurden die Freileitungsmasten erneuert, obwohl wir alle Glasfaseranschlüsse haben. Heute ist die Firma wieder vor Ort und nimmt die Masten heraus. Das ist doch ein Witz und kostet aller unser Geld. Was sind das für Absprachen?“
Schon im Oktober 2021 hatte Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney Stellung bezogen: „Unsere oberirdisch geführten Bestandslinien (Mast) müssen in regelmäßigen Abständen auch auf ihre Standsicherheit geprüft werden. Die Prüfung erfolgt sowohl mechanisch als auch mittels Sichtprüfung – völlig unabhängig davon, ob parallel ein Netzausbau oder -umbau läuft.“ Sofern bei dieser Kontrolle Mängel festgestellt werden, werde der betroffene Mast von den Telekom-Mitarbeitern ausgetauscht, „damit die Sicherheit weiter gewährleistet bleibt“.
Dass die Außenortschaft Großenscheidt jetzt ans „schnelle Internet“ angeschlossen ist, über das auch die Telefongespräche laufen, ist für den Bestand der Masten jedoch völlig unerheblich – denn es handelt sich um ein „zweites Netz“.
Viele Telekom-Kunden werden über das alte Bestandsnetz versorgt
„Die Telekom hat weiterhin viele Kunden, die über das alte Bestandsnetz versorgt werden“, erläutert McKinney. Dafür werden nun mal auch noch die Telefonmasten benötigt, über die ein entsprechendes Kabel verlegt ist. „Deshalb sind wir selbstverständlich verpflichtet, die Masten in regelmäßigen Abständen kontrollieren zu lassen“, betont der Sprecher.
Sollte ein Netzausbau in einem Ortsnetz – zum Beispiel mit unterirdisch geführten Leitungen – vollständig abgeschlossen sein und die Masten tatsächlich nicht mehr benötigt werden, wird der Abbau der Masten allerdings zu einem späteren Zeitpunkt geprüft bzw. vorgenommen. Auch das hatte McKinney vor eineinhalb Jahren schon einmalversichert. Doch dieser Zeitpunkt ist zumindest für Großenscheidt noch nicht gekommen.