Krieg in der Ukraine
Weitblick leistet wertvolle Arbeit
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Initiative kümmert sich um Flüchtlinge aus der Ukraine.
Von Brigitte Neuschäfer
Hückeswagen. Seit März sind 119 Menschen aus der Ukraine auf der Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat in Hückeswagen angekommen. Überwiegend sind es Frauen und Kinder, nur vereinzelt komplette Familien oder allein geflüchtete Männer. 45 Kinder und Jugendliche sind unter den Flüchtlingen. Sie unterliegen, genauso wie deutsche Kinder im gleichen Alter, der gesetzlichen Schulpflicht und besuchen also die Hückeswagener Schulen oder weiterführende Schulen in der Nachbarschaft.
Eine Pflicht zum Kindergarten-Besuch gibt es nicht, bislang sind erst wenige der kleineren Mädchen und Jungen aus der Ukraine in den örtlichen Kitas angekommen. Darüber und über die aktuelle Situation der Ukraine-Flüchtlinge berichtete jetzt Mario Moritz von der Stadtverwaltung im Sozialausschuss.
Die meisten Ukrainer leben seit ihrer Ankunft in den städtischen Sammelunterkünften an der Peterstraße, der Ewald-Gnau-Straße und in Scheideweg. Vor allem für Familien fand die Stadt private Wohnungen. In allen drei Unterkünften der Stadt ist derzeit noch Platz, sie sind nicht annähernd voll belegt. Dennoch hält die Verwaltung an dem Plan fest, das frühere „Wohnwerk“-Gebäude am Klingelnberg-Kreisel anzumieten, um dort weitere Flüchtlinge unterzubringen, wenn sie vom Land aus der Stadt zugewiesen werden. Dort wäre Platz für 58 Menschen.
Nicht mehr aktuell sind demgegenüber Überlegungen, auch das ehemalige Hotel Zur Post anzumieten und als Unterkunft umzubauen. Der Aufwand für nur zwölf Plätze wäre zu groß, und dringenden Bedarf sieht die Verwaltung aktuell nicht.
Es gibt auch eineKrabbelgruppe für die Kleinsten
Ukrainer, die das Identifizierungsverfahren bei der Ausländerbehörde durchlaufen haben und in Hückeswagen gemeldet sind, dürfen, anders als Asylbewerber, unmittelbar danach arbeiten. Vor allem örtliche Handwerksfirmen haben auch bereits Interesse angemeldet, Flüchtlinge bei sich zu beschäftigen. Da aber überwiegend Frauen gekommen sind, die sich um ihre Kinder kümmern müssen und die im Regelfall keine Deutschkenntnisse haben, wurden bislang die wenigsten in Arbeit vermittelt. Der große Rest lebt vom Sozialamt und bezieht Leistungen zum Lebensunterhalt. Wer als Einzelperson in einer städtischen Unterkunft wohnt, bekommt monatlich 330 Euro. Miete und Nebenkosten trägt die Stadt. Für eine Mutter mit zwei Kindern beträgt die monatliche Hilfe zum Lebensunterhalt 976 Euro.
Sehr viel Arbeit für die Integration der Ukrainer in Hückeswagen leistet die Ehrenamtsinitiative Weitblick mit Margarete Coenen als Koordinatorin. Die Ehrenamtlichen bieten unter anderem Sprachkurse mit Kinderbetreuung an und organisieren wöchentliche Treffen, auch im Café KiWie in Wiehagen. In der Unterkunft an der Peterstraße wurde eine Krabbelgruppe für die Kleinsten eingerichtet, andere Ehrenamtliche nehmen die größeren Kinder und Jugendlichen mit zum Sport in den Vereinen.