Corona und Streiks
Was den Kindergärten zu schaffen macht
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
In den neun Hückeswagener Kitas ist die Personalsituation alles andere als entspannt.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Hückeswagen. Vor einigen Wochen hat der Verwaltungsleiter des Katholischen Seelsorgeverbands Radevormwald-Hückeswagen, Harry Wuttke, Alarm geschlagen – wegen des Personalmangels in den drei Kindergärten in Hückeswagen (2) und Radevormwald.
Katholische Kindergärten: Leichte Entwarnung gibt es in den beiden Einrichtungen der Katholischen Kirchengemeinde. „Tatsächlich haben wir für die Kita Am Kamp eine neue Leiterin als Nachfolgerin für Barbara Renzel gefunden, die Ende Juli in Ruhestand gehen wird“, berichtet Wuttke. Die neue Leitung werde zum 1. April ihre Stelle übergangsweise als Stellvertretung antreten. „Eine Auszubildende in der Kita Am Kamp wird zudem fertig und bleibt auch bei uns, so dass dort dann wieder alle Stellen besetzt sind“, teilt der Verwaltungsleiter mit. In der Wiehagener Ökumenischen Kindertagesstätte St. Katharina, wird ebenfalls eine Auszubildende fertig und bleibt. „Das entzerrt alles“, sagt Wuttke. „Wir hatten viele Mitarbeitenden gebeten, ihrer Stunden aufzustocken, um den Dienstplan füllen zu können. Das können wir jetzt wieder etwas reduzieren.“
Arche-Kindergarten: Auch in der Kindertagesstätte der Evangelischen Kirchengemeinde an der Kölner Straße ist alles im grünen Bereich. „Wir haben eine relativ konstant bleibende und gute Besetzung mit nur wenig Fluktuation“, versichert Leiterin Corinna Ackerschweski. Damit sei für die 65 Kinder in den drei Gruppen immer ausreichend Personal da.
Awo-Familienzentren: Die Arbeiterwohlfahrt Rhein-Oberberg betreibt in Hückeswagen zwei Kindergärten – das Johanna-Heymann-Familienzentrum an der Blumen- und das Margarete-Starrmann-Familienzentrum an der Montanusstraße. Laut der Geschäftsstelle in Engelskirchen führe die aktuelle Krankheitswelle dazu, dass es Engpässe gebe. In Absprache mit den Elternbeiräten würden dann gegebenenfalls Randzeiten reduziert, damit in der Kernzeit genügen Personal anwesend sei.
Gerda-Franke-Kindergarten des Johannesstifts: Leiterin Katrin Weiler: „Die personelle Situation wird immer schwieriger.“ Auf dem Papier sei ihre Kita recht gut aufgestellt. „Wir haben aktuell mehr Personal, als das gesetzliche Minimum dies vorgibt. Aber auch hier könnte es mehr sein. Denn immer mehr und vielfältigere Anforderungen kommen auf die Mitarbeitenden zu.“ Wenn immer alle im Dienst wären, würde alles gut funktionieren. „Aber Ausfälle durch Erkrankungen, Fortbildungen, Dokumentation, Vorbereitungszeit und Urlaub können nicht aufgefangen werden“, stellt sie klar. Auch neue Mitarbeiter seien nicht mehr so einfach zu finden wie früher. „Damit sich wieder mehr Menschen für den Erzieher-Beruf entscheiden, müssen sich die Bedingungen verändern“, fordert sie.
Kindergarten Kreuzkirche: Bei der Einrichtung der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Kreuzkirche an der Montanusstraße hat es einen Wechsel in der Leitung gegeben. Brigitte Karlguth ist im Ruhestand, ihre Nachfolger sind Samuel Heymann und Judith Salewski-Höfer. „Wir haben eine Gruppe mit 25 Kindern, aktuell sind wir gut besetzt“, berichtet Heymann. „Wenn mehrere Kollegen gleichzeitig krank sind, wird es eng.“
Elterninitiative Rappelkiste: Ebenfalls nicht klagen kann die Leitung des Kindergartens von der Bachstraße, wo 20 Kinder in einer Gruppe sind. Die stellvertretende Einrichtungsleiterin Ronja Römer berichtet von einem gut aufgestellten Team. „Wir haben schon relativ lange alle Stellen besetzt.“
Waldorfkindergarten Zwergenbande: Leiterin Nicole Nocon: „Wir haben eine Vollzeitstelle, die wir zu besetzen haben. Und auch wenn wir immer wieder sehr gutes Personal finden, steht es heutzutage natürlich nicht mehr Schlange.“