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Torsten Pütz kehrt ins Island zurück

Knapp neun Jahre nach seinem Abschied aus Hückeswagen kehrt Torsten Pütz am 1. Februar mit seiner Fußpflegepraxis ins obere Island zurück. Dafür hat er die Räume der seit drei Jahren geschlossenen Gaststätte „Alt-Hückeswagen“ gemietet.
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Knapp neun Jahre nach seinem Abschied aus Hückeswagen kehrt Torsten Pütz am 1. Februar mit seiner Fußpflegepraxis ins obere Island zurück. Dafür hat er die Räume der seit drei Jahren geschlossenen Gaststätte „Alt-Hückeswagen“ gemietet.

2013 hatte der Podologe und Orthopädie-Schuhmachermeister sein Hückeswagener Geschäft geschlossen.

Von Stephan Büllesbach

Torsten Pütz tut etwas für den Klimaschutz, denn sein Dienstfahrzeug ist ein elektrisch betriebenes Lastenfahrrad. Mit Doppelakku rollt das bis zu 150 Kilometer, und in den Korb vorm Lenker passen alle Werkzeuge des Fußpflegers und Podologen. „Damit komme ich überall hin“, versichert der Hückeswagener. Selbst den steilen Berg nach Wiehagen hinauf würde er mit dem E-Bike „ohne zu schwitzen“ bewältigen, versichert er, kann aber ein vielsagendes Grinsen nicht vermeiden. Dennoch wird Pütz seine Kundenbesuche auch bei bergigen Touren immer mit dem E-Lastenfahrrad bestreiten. Nur bei schlechtem Wetter sei das etwas unangenehm.

 Der Hückeswagener kehrt nächste Woche zu seinen Wurzeln zurück. Nicht nur eröffnet er wieder in seiner Heimatstadt eine Fußpflegepraxis, er praktiziert auch fast an der gleichen Stelle, wie bis 2014. Nachdem Karsten Schlickowey, Inhaber des Haushaltswarengeschäfts „Stilmix“, vor einigen Wochen in der Ende 2019 geschossenen Gaststätte „Alt-Hückeswagen“ sein Lager aufgelöst hatte, hatte er Torsten Pütz angesprochen. Der wiederum nahm umgehend Kontakt zur Vermieterin auf, so dass er dort nun seine Praxis einrichten kann.

Bis vor neun Jahren hatte er sein Geschäft, in dem er auch Schuhe zur Reparatur annahm, auf der anderen Seite des Flurs. Dort ist inzwischen ein Teil des Lokals „La Casa de las Tapas“ untergebracht.

Die Familien Pütz kümmert sich bereits seit fast 100 Jahren um die Füße (nicht nur) der Hückeswagener. Torsten Pütz‘ Großvater hatte sich 1924 an der Peterstraße als Schuhmacher selbstständig gemacht. Vater Norbert übernahm das Geschäft 1962 und siedelte ins obere Island um. Sein Sohn stieg 1996 ein, nachdem er zwei Jahre zuvor seinen Meistertitel als Orthopädie-Schuhmacher erhalten hatte. Bereits 1985 hatte er seine Prüfung zum Fußpfleger abgelegt, Anfang der 2000er Jahre folgte die Zusatzausbildung zum Podologen. Als Norbert Pütz 2001 starb, übernahm Torsten Pütz das Geschäft.

Zwei Jahre zuvor hatte er sich zusätzlich in Wermelskirchen niedergelassen. 2014 zog er sich schließlich aufgrund von Personalmangel aus der Schloss-Stadt zurück und konzentrierte sich auf sein Hauptgeschäft, das nach zwei Umzügen an der Telegrafenstraße untergebracht war. Bis voriges Jahr arbeitete der Hückeswagener dort als Podologe und Orthopädie-Schuhmacher, eher er das Geschäft an die Lenneper Volkan Midik und Patrick Berkel übergab.

Seine Tätigkeit als Orthopädie-Schuhmacher hat Pütz aufgegeben. „Das fällt mir schon schwer“, gesteht er. Aber seit seinem Abschied aus der Nachbarstadt und einer kurzen Pause ist der 57-Jährige nur noch mit seiner mobilen Fußpflege unterwegs. So betreut er seit Juni im Fünf-Wochen-Rhythmus Bewohner des Franziskusheims und des DRK-Seniorenwohnheims, beide in Wipperfürth, und auf Anfrage des Altenzentrums Johannesstift. Dazu kommen weitere Patienten, die er zu Hause besucht.

Bislang bezahlen sie alle die medizinische Dienstleistung aus eigener Tasche. Da sich aber die Anfragen gehäuft haben, die Leistungen über die Krankenkasse abzuwickeln, hatte sich Pütz nach geeigneten Praxisräumen umgesehen. „Für die Krankenkassen-Zulassung ist es nunmal wichtig, eine feste Praxis vorweisen zu können“, erläutert der Podologe. So können demnächst die Hilfsmittelverordnungen mit den Kassen abgerechnet werden. Zurzeit hat er zu Hause einen Raum eingerichtet, wo er seine Materialien lagert und reinigt.

Das wird ab nächster Woche im Haus Islandstraße 8 der Fall sein. Der Laminatboden ist verlegt, Wände und Decken sind gestrichen. Nur noch die Wände müssen eingezogen werden, dann kann die Praxis mit den Möbeln eingerichtet werden. Das alte Glasregal von „Alt-Hückeswagen“ dient künftig für die Ablage medizinischer Produkte. „Die Praxis ist gut zu erreichen, und die Kunden können mit dem Auto vorfahren“, sagt Pütz. Auch ein WC ist vorhanden – das der Gaststätte.

Von montags bis mittwochs ist Pütz in seiner Praxis, die Donnerstage und Freitage sind für die Hausbesuche reserviert. Dann schwingt er sich aufs Lastenfahrrad.

Hintergrund

Podologe: Während ein Fußpfleger eine etwa dreimonatige Ausbildung absolviert und in erster Linie eine kosmetische Behandlung am Fuß vornimmt, hat der Podologe weitreichendere Aufgaben. So ist er in der Lage, Risikopatienten wie Diabetiker, Bluter oder Rheumatiker entsprechend ärztlicher Verordnung fachgerecht zu behandeln. „Die medizinische Fußpflege ist die präventive, therapeutische und rehabilitative Behandlung am gesunden, von Schädigungen bedrohten oder bereits geschädigten Fuß“, schreibt der Verband deutscher Podologen. Die Ausbildung an Berufsfachschulen dauert mindestens zwei Jahre.

Behandlungszeiten:Wer einen Termin bei Torsten Pütz benötigt, muss einen Termin unter Tel. (0171) 4 17 88 08 ausmachen. Er halte er sich meist montags bis mittwochs in der Praxis, Islandstraße 8, auf, eine spontane Behandlung sei aber nicht möglich.

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