Krieg in der Ukraine
Seit einem Jahr gibt es das Friedensgebet
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Freitagabends in der Pauluskirche.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Hückeswagen. Seit einem Jahr findet jeden Freitagabend in der evangelischen Pauluskirche ein ökumenisches Friedensgebet statt. Hintergrund ist Krieg in der Ukraine, der vor fast genau einem Jahr von Russland angezettelt wurde. Spontan hatte die Evangelische Kirchengemeinde in der Schloss-Stadt einen Tag nach Kriegsbeginn am 25. Februar 2022, zum Friedensgebet in die Pauluskirche eingeladen.
„Auch wenn der Anlass ein sehr trauriger ist, ist es doch gut, dass die Hückeswagener Kirchengemeinden das Friedensgebet ohne Unterbrechung seit Kriegsausbruch jeden Freitag anbieten“, sagte Friedhelm Selbach von der Evangelischen Kirchengemeinde.
Um 19 Uhr ist die Pauluskirche gut gefüllt, draußen läuten die Glocken, ehe Kantorin Inga Kuhnert eine Melodie an der Orgel anstimmt. „Wir halten es für sehr wichtig, das Friedensgebet anzubieten, denn für viele Menschen hier in unserer Stadt ist das doch das einzige, was sie machen können“, erklärte Selbach und ergänzt: „Der schreckliche Krieg herrscht nun bereits seit einem Jahr. Wir wollen daher auch weiter daran festhalten, jeden Freitag gemeinsam im Gebet ein Zeichen zu setzen, dass wir an die Menschen in Kriegsgebiet denken.“
Gemeinden wechseln sich bei der Organisation ab
Es sind diesmal mehr Besucher gekommen, als Liedzettel gedruckt wurden. Es ist eine echte ökumenische Angelegenheit, das freitägliche Friedensgebet. „Regelmäßig sind die Katholische und die Evangelische Kirchengemeinde dabei sowie die FeG Kreuzkirche, die FeG Lindenberg und die Neuapostolische Gemeinde“, sagt Selbach.
Die Kirchengemeinden würden sich in der Organisation des Friedensgebets abwechseln, nicht nur in den Textbeiträgen, sondern auch bei der Musik. So ist etwa auch schon einmal ein ukrainischer Gitarrist zu Gast gewesen. An diesem Freitagabend ist es dann aber die Kantorin, die an der Orgel und am Klavier sitzt.
Und es ist eine ökumenische Premiere. „Ich hatte mich eigentlich für den heutigen Abend eingetragen“, sagte Selbach schmunzelnd. Allerdings habe sich auch Beate Knecht, kfd-Vorsitzende und katholisches Gemeindemitglied, in den Kalender eingetragen. Deswegen tragen Selbach und Knecht Texte vor. So spricht Selbach davon, dass für das „Friedenschaffen gilt, von sich selbst etwas zu riskieren und mit vollem Einsatz dabei zu sein“. Für die Menschen, die zum wöchentlichen Friedensgebet kämen, sei es eine wichtige Möglichkeit, gemeinsam zu schweigen, zu singen und zu beten.
„Wir werden auch weiterhin jeden Freitagabend gemeinsam dafür beten und auch weiterhin dieses symbolische Zeichen setzen“, betont Selbach. Und fügt an: „Wir machen weiter, solange es nötig ist.“