Von G8 auf G9
Realschüler müssen sich umorientieren
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Wer im Sommer aufs Gymnasium wechseln möchten, kann nicht nach Wipperfürth.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Hückeswagen. Jugendliche, die sich nicht mit dem Realschulabschluss begnügen wollen, können aufs Gymnasium wechseln. Die Absolventen der Hückeswagener Realschule haben gleich mehrere Gymnasien in den Nachbarstädten zur Auswahl, da es in der Schloss-Stadt keines gibt. Für die meisten sind die beiden Schulen in Wipperfürth am naheliegendsten. Doch mit dem neuen Schuljahr ist das ausnahmsweise ausgeschlossen.
Hintergrund ist die Umstellung des Abiturs nach acht Schuljahren, auch als G8 bekannt, auf das Abitur nach neun Schuljahren (G9). Das bedeutet, dass es im Schuljahr 2023/2024 keine neue Oberstufe in den meisten Gymnasien in NRW geben wird – die jetzigen Neuntklässler wechseln in die zehnte Jahrgangsstufe, die jedoch nicht zur Oberstufe zählt. Die umfasst nur die Jahrgangsstufen elf bis 13. Das heißt, dass es 2026, wenn die aktuellen Neuntklässler nach G8 ihr Abitur machen würden, keine Abiturprüfungen geben wird.
Der „weiße Jahrgang“ – das sind die Realschüler, die im kommenden Schuljahr aufs Gymnasium wechseln – können ihre Schullaufbahn daher nur an wenigen „Bündelungsgymnasien“ fortsetzen. Davon gibt es in Oberberg vier – das Theodor-Heuss-Gymnasium in Radevormwald, das Lindengymnasium und das Gymnasium der Freien Evangelischen Schulen in Gummersbach sowie das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wiehl.
Drei Gymnasium finden sich in der Nachbarschaft
Zwei weitere Möglichkeiten gibt es am Bergischen Berufskolleg, an dem man am Standort Wermelskirchen das Abitur machen kann, außerdem noch das Röntgen-Gymnasium in Lennep. Immerhin sind somit für die Hückeswagener Realschüler gleich drei Schulen in erreichbarer Nähe zu finden. Wichtig ist das zudem auch für jene jetzigen Zehntklässler aus Hückeswagen an den beiden Wipperfürther Gymnasien, denen das Sitzenbleiben droht. Sie müssten die Klasse zehn an einem „Bündelungsgymnasium“ wiederholen – was einen Schulwechsel mit sich bringen würde.
Für Realschulleiterin Birgit Sköries ist das Thema im Prinzip geklärt. „Wir haben schon vor Monaten mit den Bündelungsgymnasien gesprochen und uns deren Ideen und Vorstellungen angehört“, sagt sie. „Wir haben unsere Schülerinnen und Schüler, die das betrifft, auch auf die Tage der Offenen Tür an den Gymnasien hingewiesen.“ Außerdem habe es den Tag der Weiterbildung an der Realschule gegeben, bei dem Vertreter der für Hückeswagen in Frage kommenden Gymnasien zu Gast gewesen seien und sich vorgestellt hätten. „Es war von Anfang an klar, dass die beiden Wipperfürther Gymnasien für diesen Jahrgang keine Alternative sind – deswegen war das auch für die Kinder kein großes Thema“, sagt die Schulleiterin. Auch wenn EvB und St. Angela nicht zur Wahl stehen werden, hätten es die Hückeswagener Realschüler noch ganz gut getroffen. Schließlich seien sowohl Wermelskirchen als auch Lennep und Rade problemlos mit dem Bus zu erreichen.