Bühne

Musiker geben ein besonderes Heimspiel

Roman (l.) und Julian (2.v.l.) Wasserfuhr luden zum „Heimspiel“ nach Wipperfürth.
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Roman (l.) und Julian (2.v.l.) Wasserfuhr luden zum „Heimspiel“ nach Wipperfürth.

Tolles Konzert der Jazz-Brüder Julian und Roman Wasserfuhr samt Band.

Von Wolfgang Weitzdörfer

Hoffentlich haben es Hückeswagener Lokalpatrioten nicht als Affront aufgenommen, dass die Jazz-Brüder Julian und Roman Wasserfuhr ihr erstes Konzert im neuen Jahr, das in Wipperfürth stattfand, als „Heimspiel“ bezeichnen. Immerhin ist man in Hückeswagen stolz auf die Jazz-Musiker, die bei  dieser Gelegenheit ihr – übrigens hervorragendes – nagelneues Album „Mosaic“ offiziell vorstellten. Und dies in der „Alten Drahtzieherei“ in Wipperfürth.

Man kann das auch als Zeichen dafür werten, wie eng die beiden Städte miteinander verflochten sind, wie gut man sich versteht und wie wenig dran ist an vermeintlichen Kabbeleien zwischen „Baulemännern“ und „Wittchessäcken“ – und auch dafür, dass es in Hückeswagen derzeit einfach keine geeignete Location für ein Konzert dieser Größenordnung gibt.

Denn es ist wieder ein großes Ereignis und ausverkauft natürlich, das Konzert in der „Drahte“, das zudem unter dem mittlerweile beliebten „Schnaff-Night“-Motto läuft. Entsprechend groß prangt das Logo des in Hückeswagen gebrauten Bier auch hinter der Bühne. Und ehe es losgeht, läuft doch tatsächlich ein stylischer Schnaff-Werbespot in Schwarz-Weiß, den man sich problemlos auch im Hauptprogramm vor dem Kinofilm vorstellen könnte.

Mit unbändiger Leidenschaftbei der Sache

Ums Bier ging es freilich am Samstagabend nur am Rande. Denn immer noch ist es die Musik von Trompeter Julian und Pianist Roman Wasserfuhr, die im Mittelpunkt steht. In der „Drahte“ wurden die beiden von Markus Schieferdecker am Bass, Oliver Rehmann am Schlagzeug, Vitaliy Zolotov an der Gitarre und Paul Heller am Saxofon unterstützt. Gut gelaunt legte das Quintett – zunächst noch ohne Gitarre – mit „Target II“ vom neuen Album los, einem sehr treibenden, beinahe hektischen Stück, das konterkariert wird von „Solitude“, einem Stück, das ebenfalls in der Pandemie entstanden ist, und das vor allem Saxofonist Heller in Bestform zeigt.

Vier Jahre ist es her, dass die Wasserfuhr-Brüder zuletzt in der „Drahte“ gespielt haben. Die beiden Hückeswagener und ihre in wechselnder Besetzung auf der Bühne mitspielenden Begleiter haben wie gewohnt ein vielfältiges Paket mit älteren und neuen Songs geschnürt. Ein Höhepunkt sind dabei seit jeher die liebevoll arrangierten und sehr charakteristisch gestalteten Cover-Versionen. So etwa „Soulmates“ von Natasha Beddingfield, zu dem Zolotov erstmals auf die Bühne kam.

Der Sound ist insgesamt sehr schön differenziert, wenn gleich der Bass etwas arg wummert und die Feinheiten in Schieferdeckers hervorragendem Spiel manchmal etwas verloren gehen. Das tut der Freude allerdings keinen Abbruch. Und wer schon mal ein Konzert der Wasserfuhr-Brüder erlebt hat, weiß, dass immer alle Musiker mit unbändiger Leidenschaft bei der Sache sind. Ein echtes Heimspiel. Das die Wasserfuhr-Band haushoch gewinnt.

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