Über die Marktstraße
Katholiken ziehen mit der Monstranz
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Fronleichnamsprozession zog nach der Corona-Pause wieder durch die Altstadt.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Hückeswagen. Zum Fest Fronleichnam gehen die Katholiken traditionell nach draußen, die Kirche macht sich gewissermaßen sichtbar. Denn Kernstück des Feiertages ist die feierliche Prozession – in der Schloss-Stadt führt sie traditionell von der Pfarrkirche an der Weierbachstraße über die Marktstraße zum Schlossplatz, wo ein festlich geschmückter Altar aufgebaut ist.
Die Marktstraße ist dabei festlich mit Fahnen an den Häusern geschmückt. Das passt auch zu den Worten, die Pfarrvikar Michael Weiler, der die Heilige Messe vor der Prozession leitet, an die Gläubigen in der Pfarrkirche richtet: „Wenn wir gleich das Sakrament in der Monstranz durch die Straßen tragen, dann ist das nicht nur ein Glaubensbekenntnis, sondern auch ein Segen für die Menschen, an deren Häusern und Wohnungen wir vorübergehen.“ Das geschehe nicht in Form des alttestamentarischen, strafenden oder zürnenden Gottes. „Sondern als Zeichen des Heils für alle Menschen“, versichert der Pfarrvikar.
An Fronleichnam feiert die Katholische Kirche seit dem Mittelalter die „lebendige Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie“, so die offizielle Bezeichnung. Heute wird durch die Prozession vor allem auch die sichtbare Gegenwart der Kirche gezeigt. Die Kirche will aber nicht nur sichtbar sein – das Allerheiligste wird unter einem prunkvoll anzusehenden Baldachin zum Schloss getragen –, sondern auch hörbar. Mit Gesängen und Gebeten, begleitet von Blasmusik, zeigt die Gemeinde sich außerhalb der Kirchenräume. Auch wenn Fronleichnam immer im Mai oder Juni ist, der Termin ist abhängig vom Osterfest, ist gutes Wetter keine Garantie. Auch in der Schloss-Stadt hat es an vergangenen Fronleichnamstagen schon kräftig geregnet. So aber nicht beim diesjährigen Fest – am Donnerstagvormittag strahlt die Frühsommersonne von einem praktisch wolkenlosen blauen Himmel.
Entsprechend schön anzusehen ist die Prozessionen der etwa 100 Gemeindemitglieder mit dem goldgrünen Baldachin und Fahnen, die den Gläubigen vorangetragen werden, entlang der festlich geschmückten Häusern. Es wechseln sich Gebete und Gesang ab, der frisch im Sommermorgen erklingt. Am Schlossplatz angekommen folgen weitere Gebete, ehe der Pfarrvikar die Gemeinde nach dem Segen mit der Monstranz mit dem Allerheiligsten darin in den sonnigen, warmen Feiertag entlässt.