Hückeswagen

„Wald vor Wild“: Jäger sollen jungen Wald vor Abfressen schützen

Torsten Dörmbach (4. v. r.) berichtet auf seinem Hof in Wingenbach bei Wipperfürth über die Naturverjüngung.
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Torsten Dörmbach (4. v. r.) berichtet auf seinem Hof in Wingenbach bei Wipperfürth über die Naturverjüngung.

Land- und Forstwirte trafen sich zum Austausch. Hauptthema: Wie geht es weiter auf den abgestorbenen und abgeholzten Flächen?

Von Wolfgang Weitzdörfer

Oberbergischer Kreis. Es ist ein Leitsatz, der viele Menschen mit einem Fragezeichen zurücklassen dürfte: „Wald vor Wild“. Worum es geht, wird am verregneten Samstagvormittag in Wingenbach in der ländlichen Umgebung von Wipperfürth bei einer Veranstaltung der LAG Landwirtschaft, Wald und Ländlicher Raum von Bündnis 90/Die Grünen erklärt. Auf dem Hof von Hubert und Torsten Dörmbach konnten sich die Teilnehmer in den Überresten des hofeigenen Walds umzusehen.

Überreste ist leider keine Beschönigung, denn von den ursprünglich 40 Hektar Wald rund um den Hof in Wingenbach sind 30 Hektar dem Borkenkäfer, der Trockenheit und Hitze zum Opfer gefallen. Das Gebot der Stunde lautet Aufforstung. Wobei es auf dem Hof der Familie Dörmbach ein zweites, deutlich wichtigeres Standbein gibt: die Naturverjüngung.

„Ich habe hier zig Zehntausende junge Bäume gepflanzt – aber es gibt gar nicht so viele Bäume in Baumschulen, die man hier anpflanzen könnte, damit es reichen würde“, sagt Torsten Dörmbach. Die jungen Pflanzen, die auf natürliche Weise nachkommen würden, seien zudem bereits an die Umgebung und teils an das sich wandelnde Klima gewöhnt.

Seit diesem Jahr habe man sich nun in der Landesarbeitsgemeinschaft das Ziel gegeben, auf den 350 der etwa 700 Hektar, die in Eigeninitiative bewirtschaftet würden, Mischwald zu etablieren. Das gehe aber einher mit einer Erhöhung der Jagdstrecke bei Rehwild, Muffel- und Schwarzwild – also dem eingangs erwähnten Leitsatz: „Wald vor Wild.“ Denn wenn man eines aus der Wiederaufforstung nach 2022 gelernt habe, dann, dass die neuen Hauptbaumarten mit Wildverbiss zwischen 50 und 100 Prozent extrem viel Schaden genommen hätten. Die Jagd wiederum werde ab sofort in Eigenregie vorgenommen, sagt Torsten Dörmbach.

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