Hoffnungsfest
Gespräche sollen Gott erlebbar machen
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Hoffnungsfest für die Wupperorte läuft noch bis Samstag.
Von Cristina Segovia-Buendia
Radevormwald. Eine Woche lang treffen sich Kirchen- und Gemeindemitglieder jeden Abend im Café des Wülfing-Museums, um über Gott, die Gesellschaft und den Glauben miteinander ins Gespräch zu kommen. Gespräche, die dabei helfen sollen, Gott zu erleben und Jesus zu begegnen.
Denn oftmals, das wissen Pastoren und Priester des 21. Jahrhunderts nur zu genau, bleibt diese Begegnung im Gottesdienst und im stressigen Alltag der Menschen sowie angesichts weltweiter Krisen und Kriege auf der Strecke. Die Hoffnung schwindet.
Ich hoffe, dass sie in dieser Woche Gott begegnen.
Wo ist Gott, wenn man ihn braucht, scheinen sich dann einige zu fragen, wenn sie Bilder der Zerstörung in der Ukraine sehen. Antworten darauf könnte das Hoffnungsfest liefern, das noch bis Samstag jeden Abend um 19.30 Uhr beginnt. Am ersten Abend ging es um das Thema: Sinn ist, wenn eine Suche ihr Ziel findet.
Bürgermeister Johannes Mans, der zum Auftakt des Hoffnungsfestes dabei war, erzählte auf der improvisierten Bühne, wie er zum Amt des Bürgermeisters in Radevormwald gelang und sein Ziel fand, wie er seinen Alltag meistert und von wo er Hoffnung schöpft. Gefunden habe er diese kürzlich, als er in die Partnerstadt Nowy Targ fuhr. „Der Zusammenhalt in Polen ist enorm. Wie sich Menschen, die wesentlich weniger haben als wir, um die ukrainischen Flüchtlinge kümmern, ist bewegend“, äußerte das Stadtoberhaupt. Solche Begegnungen, sagte Mans, machten ihn demütig und relativierten auch die vermeintlich großen Probleme, die es in der eigenen Stadt zu beheben gebe.
Thema heute: „Ehrlich sein und Antworten bekommen“
Referent Pierre Scherwing haben Begegnungen mit Obdachlosen in Hamburg während seines Freiwilligen Sozialen Jahres ebenfalls demütig werden lassen. Aufgewachsen in einem kleinen ost-sächsischen Dorf war er von vermeintlichen Problemen umgeben, die sich relativierten, als er die Lebensgeschichte einiger Wohnungslose erfuhr. Und nicht immer seien die Menschen selbst an ihrem Schicksal schuld.
„Ich hoffe, dass sie in dieser Woche Gott begegnen. Sie dürfen aber jeder Zeit einfach gehen“, stellte Scherwing den interessierten Zuhörern bei seiner Einführung frei. Die einzige Voraussetzung, die er stellte: „Lasst uns gemeinsam auf den Weg machen“. Wer sucht und nichts findet, sei frustriert, sagte Scherwing ganz selbstverständlich, nachdem er angekündigt hatte, in den nächsten Tagen und im Rahmen des Hoffnungsfestes für die Wupperorte über Gott reden zu wollen und sogar von ihm zu schwärmen. Doch manchmal, gab der Referent für Junge-Erwachsenen-Arbeit und Gemeindeentwicklung aus Siegen zu, bleibt auch Gott hinter unseren Erwartungen zurück und enttäuscht uns, so wie wir im Alltag manchmal auch hinter den Erwartungen unserer Liebsten bleiben und sie sogar enttäuschen. Eine erfüllte Suche mache Sinn. Und diesen Sinn, so hoffte der Referent, werden die Teilnehmer des Hoffnungsfestes in der Begegnung mit dem Glauben in dieser Woche finden.
Am gestrigen Dienstagabend war das Thema „Gesund sein und heil werden“, am heutigen Mittwoch „Ehrlich sein und Antworten bekommen.“ Am Donnerstag geht es um „Mutig losgehen und Frieden finden“ und am Freitag um „Sterben und trotzdem Leben.“ Abschlussthema am Samstag ist die Perspektive, dass ein neuer Anfang immer möglich ist.