Coverband Just Cash war in Hückeswagen
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Geist der Country-Legende Johnny Cash wird lebendig beim Konzert im Kultur-Haus Zach.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Wer auch nur annähernd musikbegeistert ist, dem muss man über die Bedeutung Johnny Cashs nichts erzählen. Leider ist der Grandseigneur der Country-Musik seit 2003 tot, aber zum Glück gibt es Tribute-Bands, die es allen ermöglichen, die wunderbaren Kompositionen zu genießen.
Eine davon ist Just Cash aus dem Großraum Köln. Das Quartett um Sänger Ben Anhalt war zum fünften Mal zu Gast im Kultur-Haus Zach. Das war Samstagabend sehr gut gefüllt, als die Band mit „Get Rhythm“ flott loslegte. Anfang des Jahres hatten Anhalt und Schlagzeuger Jens Olaf Mayland schon einen kleinen und akustischen Vorgeschmack auf das jetzige Konzert gegeben, doch in Quartettform machte das Ganze noch viel mehr Spaß.
Denn die Instrumentierung ist einfach noch etwas abwechslungsreicher, wenn die beiden von Thomas Naatz am Bass und Stefan von Berg an der E-Gitarre unterstützt werden. Was gleichbleibend hervorragend ist, ist diese tiefe, sonore Stimme Anhalts, die man, so Naatz, eben nur von „einem Musikstudenten bekommen kann, der bis mittags schläft“. Diese humorvolle Spitze konnte der Sänger süffisant mit der wohl tiefsten Stelle im zweistündigen Set wegsingen, dem zweiten Refrain des Klassikers „I Walk the Line“, zugleich Quasi-Titellied der sehr sehenswerten Johnny-Cash-Biografie „Walk The Line“ mit Joaquín Phoenix und Reese Witherspoon.
Publikum spart nicht mit kräftigem Applaus
Der Geist der Country-Legende war sehr lebendig – nicht nur in Form des eindrucksvollen Bassbaritons Anhalts, sondern auch im typischen „Boom-Chicka-Boom“-Sound der Begleitband. Hier muss vor allem das coole Shuffle-Schlagzeugspiel Maylands hervorgehoben werden, der seine Kollegen, wie immer mit schwarzer Schlumpfmütze, ordentlich antrieb. Aber auch die solide Bass-Grundlage und das immer nur leicht angezerrte E-Gitarrenspiel setzten hier prima Akzente. Selbst dann, wenn ein Song von Billy Joel – „And So It Goes“ – ganz im Stile Cashs interpretiert wurde und so einen eigenen Charme entwickelte.
Natürlich hat Cash in seiner Karriere so viele Klassiker aufgenommen, dass man mehrere Konzerte spielen könnte, ohne sich zu wiederholen. Es ist Just Cash daher hoch anzurechnen, dass sie die Balance zwischen „Experiment“ und „unverzichtbar“ gewahrt haben. So gibt es natürlich „Cry, Cry, Cry“, „Folsom Prison Blues“ und „Ring Of Fire“ ebenso zu hören, wie Coverversionen, die Cash vor allem in seiner Spätphase aufgenommen hat. Darunter etwa „Heart Of Gold“ von Neil Young. Daneben bestehen aber auch eher selten gehörte Lieder wie die erste aufgenommene Single „Hey Porter“ oder das grandiose „American Remains“ der Country-Supergroup Highwaymen. Das Publikum war begeistert von dem, was die Band präsentierte – und sparte nicht mit kräftigem Applaus und Jubel.