Fünf Fledermäuse sind wieder zurück im Höhsiepener Tunnel

Innen ist die Trennwand mit Lärchenbrettern verkleidet, weil sich Fledermäuse daran gut festkrallen können. Fotos: Herbert Draheim
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Innen ist die Trennwand mit Lärchenbrettern verkleidet, weil sich Fledermäuse daran gut festkrallen können. Fotos: Herbert Draheim

Kommen sie zurück oder wurden sie für immer vertrieben? Gemeint sind die acht Fledermäuse, die den Höhsiepener Tunnel schon als Winterquartier nutzten, bevor der Mensch auf die Idee kam, den stillgelegten Tunnel auch als Radweg zu nutzen. Bekanntlich musste zum Schutz der bedrohten Arten eine senkrechte Wand abgetrennt werden, hinter denen die kleinen Tiere Ruhe finden.

"Es sind wieder welche im Tunnel", versicherte die Biologin Mechthild Höller aus Leverkusen. Sie erstellte das Gutachten, das zum Bau der Schutzwand führte, und sie kontrolliert auch, ob Fledermäuse den Tunnel weiterhin nutzen. Die Stadtverwaltung Hückeswagen wartet schon auf ihren Bericht, denn um den Tunnel als Radweg nutzen zu dürfen, hat die Stadt nur eine Ausnahmegenehmigung. Und die ist abhängig vom Wohlbefinden der kleinen Ulltraschallflieger. Die Kontrolle des Bestandes gehört zu den Auflagen.

Ausnahmegenehmigungvom Bestand abhängig

Eine offizielle Zählung hat die Biologin zwar noch nicht vorgenommen, "ich war aber aus Eigeninteresse am 2. Januar im Tunnel und habe oberflächlich gezählt", berichtete Mechthild Höller dem RGA. Fünf Tiere habe sie gezählt. Möglicherweise seien in den Mauerritzen noch weitere.

Mit dem Schutzbereich für die Fledermäuse ist sie sehr zufrieden. Es wurden zusätzliche Nischen und viele Spaltenverstecke geschaffen, so wie sie es vorgeschlagen habe. Auch die alten Öffnungen im Mauerwerk seien nicht geschlossen worden, so dass die Tiere die ihnen bekannten Wege nutzen konnten. "Fledermäuse sind sehr traditionell und geben die Kenntnisse über Zugänge an andere weiter", erklärt die Biologin.

Lediglich bei der Beleuchtung müsse man nachbessern. "Das Licht strahlt nach oben ab. Eigentlich sollte die Tunneldecke dunkel bleiben", erläutert sie. Möglicherweise könne man Leisten anbringen, um den Bereich oberhalb der Lampen abzuschatten.

Aber auch auf der anderen Seite ist man zufrieden mit der Trennwand. Dr. Achim Bartoscheck, der eine viel beachtete Internetseite zum Thema Bahntrassen-Radwege (www.bahntrassenradeln.de) betreibt, hatte sich gleich nach Eröffnung des Tunnels schriftlich an die Stadtverwaltung gewandt und die Beleuchtung und Gestaltung ausdrücklich gelobt.

Nachdem anfangs Unsummen für die Sanierung des Tunnels genannt worden waren, belaufen sich die Kosten (nur für die Trennwand) auf 80000 Euro. Die Asphaltierung, Beleuchtung und optische Gestaltung mittels Graffitis durch den Remscheider Künstler René Schneider sind in dieser Summe nicht enthalten. " S. 14

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