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Brücken müssen für 235.000 Euro saniert werden
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Bauwerksprüfung: Zustand hat sich an einigen Stellen verschlechtert – 2025 wird es umfangreiche Arbeiten geben.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Es gibt in der Schloss-Stadt wahrlich nicht so viele Brückenbauwerke wie in Venedig. Doch wer sie zählt, kommt dennoch auf 21 Bauwerke, zudem einen Tunnel und eine Lärmschutzwand, die sich im Stadtgebiet befinden.
Diese Bauwerke müssen natürlich in regelmäßigen Abständen untersucht werden, das wird von einem Bauwerksprüfer nach DIN 1076 vorgenommen. Im vergangenen Jahr waren es sechs Brücken, die auf diese Weise untersucht wurden. Die Ergebnisse und das weitere Vorgehen in Bezug auf das „Sanierungskonzept Brückenbauwerke“ wurden in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses im Heimatmuseum von Verwaltungsmitarbeiter Waldemar Kneib vorgestellt.
Untersucht wurden die sechs Brücken an der Jung-Stilling-Straße, in Hartkopsbever, An der Schlossfabrik, Zum Sportzentrum, in Odenholl und am Radweg Kleineichen. Dabei bekam nur die Brücke in Odenholl die Note „sehr guter Zustand“ verliehen, die Erneuerung des Brückengeländers hatte zur Noten-Verbesserung von 2,0 auf 1,3 geführt. Der Zustand der vier Brücken Hartkopsbever, An der Schlossfabrik, Zum Sportzentrum und am Radweg Kleineichen wurde als „befriedigend“ eingestuft, und die Brücke an der Jung-Stilling-Straße schrammte mit der Note 2,9 knapp an der Bewertung „nicht ausreichend“ vorbei.
„Der Grund für die schlechte Note ist die weiter fortgeschrittene Carbonatisierung und der damit verbundenen, stellenweise freiliegenden Bewehrung“, sagte Kneib. Unter Carbonatisierung versteht man eine chemische Reaktion, die den Beton angreift. Entsprechend müsse eine grundlegende und großflächige Sanierung vorgenommen werden.
Die Brücke Kleineichen wurde erstmals nach der Sanierung im Zuge des Alleenradwegbaus wieder geprüft, bei den Brücken An der Schlossfabrik und Zum Sportzentrum wurden keine Veränderungen festgestellt. „In Hartkopsbever sind nur geringe Verschlechterungen festgestellt worden – der Bauhof wird die Mängel beheben“, sagte Kneib.
Neben diesen Ergebnissen stellte Kneib auch das Sanierungskonzept des Ingenieurbüros Bockermann & Fritze vor, das sich mit den Brücken in Hämmern, am Busenbacher Weg, am Mühlenberg, der Westenbrücke, in Pixwaag und An der Schlossfabrik beschäftigt hatte. Das Konzept beinhaltete auch eine Priorisierung sowie Grobkostenschätzungen. Kneib stellte die wichtigsten Ergebnisse vor sowie einen Maßnahmenkatalog für die kommenden Jahre – den Auftakt machten die Brücken Jung-Stilling-Straße sowie die Brücken in Pixwaag und An der Schlossfabrik. „Alle Brücken weisen noch eine gute Grundsubstanz auf, sollen aber ab 2025 für rund 235 000 Euro wieder instandgesetzt werden“, sagte Kneib. Die Kosten würden auch 30 Prozent für Ingenieurkosten sowie 20 Prozent für Unvorhergesehenes enthalten.
Für die beiden Brücken Mühlenberg und Westenbrücke sollen zunächst vorbereitende Planungen inklusive der Vermessung und der Gutachten vorgenommen werden – im kommenden Jahr. Erst dann könne man auch die Kosten grob berechnen – die weiteren Planungen und die baulichen Umsetzungen für beide Brücken seien erst für 2026 vorgesehen. Die Brücke in Busenberg/Wiehagener Straße, eine Übernahme von der Deutschen Bahn aus dem Jahr 1994, habe zwar noch Standsicherheit, die Verkehrssicherheit sei aber wegen vieler Unebenheiten im Brückenbelag eingeschränkt. „Hier wird ein ersatzloser Abriss des Bauwerks vorgeschlagen – sobald Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr garantiert sind. Die alternative Verbindung über den Radweg – über den Trampelpfad und die Rampe zum Busenbacher Weg – ist vorhanden“, sagte Kneib.
Auch die Brücke in Hämmern wurde 1994 von der Deutschen Bahn übernommen. „Hier ist eine Sanierung nicht sinnvoll, die Standsicherheit ist gegeben, aber beeinträchtigt“, sagte Kneib. Diese Brücke solle aber nicht ersatzlos abgerissen werden. „Wir sind im Gespräch mit der Bezirksregierung, um eine Radweganbindung zu bauen – hier gibt es bis zu 70 Prozent Fördermittel“, sagte Kneib. Deutlich wurde in der Präsentation, dass es für die Brückensanierung eines hohen planerischen und finanziellen Aufwands bedarf.
21 Bauwerke
Brücken: Hämmern, Wiehagener Straße – Busenberg, Stadtpark Teicheinlauf, Stadtpark Teichauslauf, Stadtpark Brunsbach, Westenbrücke, Mühlenberg, Oberlangenberg, Am schwarzen Weg, Brückenstraße, Niederdorp, Pixwaag, Karquelle, Busenbacher Weg, Goldenbergshammer, Jung-Stilling-Straße, Hartkopsbever, An der Schlossfabrik, Zum Sportzentrum, Odenholl, Radweg Kleineichen.
Weiteres: Geprüft werden außerdem der Tunnel Höhsiepen und die Lärmschutzwand Alte Ladestraße.