Glasfaser
Breitbandausbau ist nun abgeschlossen
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Die Außenortschaften von Hückeswagen und Wipperfürth, alle Schulen und viele Unternehmen Städten sind mit Glasfaser versorgt.
Von Stephan Büllesbach
Hückeswagen. Jens Langner ist sichtlich zufrieden. „Ich bin stolz drauf“, sagt der Geschäftsführer der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW), „was die BEW-Mannschaft in den vergangenen vier Jahren geschafft hat“. 2019 hatte der regionale Energieversorger den Breitbandausbau für Hückeswagen und Wipperfürth gestartet, jetzt sind sämtliche Tiefbau- und Montagearbeiten abgeschlossen. „Das war Neuland für uns“, betont Langner. Noch nie habe die BEW ein Netz solcher Größenordnung in so kurzem Zeitraum erstellt.
Viel Arbeit gab esauch hinter den Kulissen
Am 21. November 2019 hatte der damalige Landwirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart (FDP) in Altenholte den symbolischen Startschuss für das letztlich etwa 25 Millionen Euro teure Projekt gegeben. Hückeswagen und Wipperfürth hatten gemeinsam bei Bund und Land Fördermittel beantragt, um den Ausbau der Glasfaseranschlüsse in den „weißen Flecken“ (den Außenortschaften) anzugehen. Inzwischen sind in beiden Städten mehr als 3000 Haushalte, über 100 Unternehmen und 18 Schulen an das schnelle Internet mittels Glasfaser angeschlossen worden, bei dem Datengeschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich sind. Neben den 1765 geförderten und damit für die Hausbesitzer kostenfreien Glasfaserhausanschlüsse wurden auch mehr als 400 erstellt, für die die Eigentümer die Kosten selbst übernehmen mussten.
Während die Baustellen überall sichtbar waren, blieb der Arbeitsaufwand hinter den Kulissen weitestgehend unsichtbar. Das waren die Planung und Koordination mit der Verlegung neuer Gas-, Strom- und / oder Wasserleitungen, Verhandlungen mit Grundstückseigentümern, das Einholen der Genehmigungen und die Dokumentation der Trassen und Glasfaserstränge. Zudem tagte alle zwei Wochen der Ausbaubeirat, in dem Vertreter beider Städte und der BEW saßen – in der Corona-Zeit trafen sie sich digital. „Der hat sehr geholfen“, versichert Michael Schmitz, Systemverwalter bei der Stadt Wipperfürth. So habe man etwa die Probleme des anderen besser verstehen können. „Wir haben teilweise einzelne Hausanschlüsse besprochen“, blickt Jonatán Garrido Pereira vom Hückeswagener Bauamt zurück. Ursprünglich hatten beide Städte von Bund und Land eine Zusage über 20,4 Millionen Euro Fördermittel erhalten. Nach mehreren Änderungsanträgen waren die Investitionen auf 25,7 Millionen Euro gestiegen. „Durch eine sorgfältige Trassenplanung, Nutzung von Synergien und optimale Materialbeschaffung zum richtigen Zeitpunkt werden die geplanten Baukosten voraussichtlich um rund eine Million Euro unterschritten“, berichtet Langner. Die Differenz zu der Förderung übernimmt die BEW selbst.
Sie profitiert ihrerseits vom Breitbandausbau, da sie die Trassen an Telekommunikationsunternehmen vermietet oder verpachtet hat. „Wir sind glücklich, dass es uns gelungen ist, unterschiedliche Anbieter zu gewinnen“, sagt der BEW-Geschäftsführer. „Damit haben die Kunden eine vielfältige Auswahl.“
Zufrieden mit dem Breitbandausbau zeigt sich Bürgermeister Dietmar Persian: „Es war eine richtige Entscheidung, sich frühzeitig für echte Glasfaseranschlüsse zu entscheiden und damit die Weichen für die Telekommunikationsinfrastruktur der Zukunft zu stellen.“ Auch sei es richtig gewesen, darauf zu setzen, die Glasfaserkabel bis in die Häuser zu verlegen. „Wir sind glücklich, dass die BEW in der europaweiten Ausschreibung den Zuschlag bekommen hat“, betont Persian. Als Bürgermeister habe er nicht viel von der Ausführung mitbekommen, was immer ein gutes Zeichen sei.
Seine Amtskollegin Anne Loth zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Mit diesem Projekt ist ein Meilenstein zum Ausbau des schnellen Internets in unseren Städten geschafft.“ Digitalisierung schaffe Zukunft und sei Voraussetzung für zeitgemäße Bildung, erfolgreiche Unternehmen und Selbstständige sowie für die Menschen, die hier lebten. „Es ist gut, dass wir diesen Weg gemeinsam mit Hückeswagen und der BEW gegangen sind.“
Derweil schaut Langner bereits nach vorne: „Gerne möchten wir dieses Glasfasernetz in den nächsten Jahren wachsen lassen und so noch mehr Bürgern einen Zugang zum schnellen Internet ermöglichen.“
Diese werden für die Anschlüsse jedoch bezahlen müssen. „Ein besonderer Dank gilt aber auch den beiden Städten für ihr Vertrauen in die BEW und die sehr gute Zusammenarbeit während des gesamten Projekts.“
Hintergrund
Zahlen: Insgesamt wurden fast 1300 Kilometer Glasfaserkabel auf Trassen von insgesamt 273 Kilometern verlegt. Zeitweise waren bis zu 25 Bautrupps zeitgleich unterwegs.
Hauptleitung: Hückeswagen hat zwei PoP-Standorte („Point of presents“) an der Altenberger Straße auf Wiehagen sowie an der Ecke Friedrich- / Bachstraße. Die beiden Hauptverteiler sind an die Hauptleitung angeschlossen, die in Wipperfürth-Ibach startet und ans deutschlandweite Glasfasernetz angeschlossen ist.