Bei Monika Blankenberg altert die Lebensfreude nicht
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Kabarettistin unterhielt das Publikum im Haus Zach bestens.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Am vorletzten Tag des Jahres öffnete das Kultur-Haus Zach in Hückeswagen noch einmal seine Türen, um zwei amüsante Stunden anzubieten. Was auch von vielen Menschen angenommen wurde, so dass das Haus praktisch ausverkauft war, als die Kölner Kabarettistin Monika Blankenberg die Treppe herunterkam und direkt in ihr Programm einstieg. Es ging ums Älterwerden, das Programm hieß: „Lebensfreude altert nicht“.
Und da wurde die robuste Kölnerin zu Beginn geradezu philosophisch, als sie über die Zeit, die flüchtige, sinnierte. „Aus diesen vier Buchstaben kann man kleine Sätze basteln – etwa für Rettungsschwimmer: Zappelt einer im Teich. Und auch eine Beziehung lässt sich damit beschreiben: Zärtlichkeit, Ehe, Irritation, Trennung. Und dann hat man ja auch wieder Zeit.“
Auch dass viele erstmals im Publikum zu finden waren, hatte mit der Zeit zu tun. Oder vielmehr: mit deren Mangel. „So viele sind heute zum ersten Mal hier? Wo wart ihr denn die ganzen Jahre?“, fragte Monika Blankenberg. „Keine Zeit“, kommentierte jener Teil des Publikums trocken.
Kabarettistin geht mit viel Selbstironie zu Werke
Die Kommunikationsfreude des Hückeswagener Publikums brachte sich eben nicht nur durch launiges Gekicher, sondern auch im einen oder anderen Kommentar zu Gehör. Das gefiel der Künstlerin, die ihren Parforceritt durchs älter werdende Gemüt auf gewohnt gemütlich-lakonische Art und Weise präsentierte, frei nach dem Motto: „Ich altere ja überall, da kenn ich nix.“
Ihr Programm drehte sich also um Männer und Frauen und was passiert, wenn diese älter wurden. Dabei streifte sie natürlich auch die Themen Schönheits-OPs und Kosmetika. „Mir ist neulich eine Frau begegnet, die hatte, wie ich sie nenne, russische Lippen, die waren so ausgeprägt, dass ich wirklich Angst hatte, die platzen gleich. Und beim Sprechen hat sich nur die Mundöffnung bewegt. Mir ist bald alles aus dem Gesicht gefallen.“
Schön war die Selbstironie, mit der Monika Blankenberg zu Werke ging. Wenn sie etwa beschrieb, wie sie sich mit sogenannter Body-Forming-Unterwäsche ausstattete. „Über die Beine geht es, aber ab dann schiebe ich nur noch hoch. Und immer weiter. Aber je weiter hoch ich schiebe, umso mehr habe ich Überschuss. Der muss ja irgendwohin“, sagte sie trocken. Die Lösung: „Kauf dir einfach einen größeren BH, da kannst du alles reinschieben.“