Wirbelsäulenzentrum ist nun zertifiziert
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Kooperative Arbeit am Solinger Klinikum offiziell anerkannt
Von Simone Theyßen-Speich
Nicht nur gute Ärzte und erfolgreiche Behandlungsmethoden sind für ein Krankenhaus wichtig. Ebenso wichtig, um auf dem Krankenhausmarkt erfolgreich bestehen zu können, ist es heute, die gute Qualität auch durch eine externe Zertifizierung nachzuweisen. Solch eine Zertifizierung hat jetzt das Solinger Klinikum erhalten. Die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie und die Klinik für Neurochirurgie haben sich zu einem Wirbelsäulenzentrum zusammengeschlossen. Dieses wurde jetzt durch die Deutsche Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie offiziell zertifiziert.
„Wenn Unfallchirurgen, Orthopäden und Neurochirurgen zusammenarbeiten, kann man viel machen“, skizziert Prof. Dr. Sascha Flohé, Chefarzt der Unfallchirurgie, das erfolgreiche Konzept. Während aus seiner Klinik die Expertise für Stabilisierungen und andere orthopädische Maßnahmen kommen, sei Neurochirurgie-Chefarzt Dr. Ralf Buhl für die „feineren Systeme und Arbeiten unter dem Mikroskop“ zuständig. „Wichtig ist dabei, dass es kein Kompetenzgerangel zwischen den Kliniken gibt, sondern dass wir gemeinsam mit Blick auf das Spektrum, das wir anbieten, und die Fallzahlen gewachsen sind“, betont Privatdozent Dr. Ralf Buhl.
So werden in dem neuen Wirbelsäulenzentrum nahezu alle Behandlungen rund um die Columna vertebralis angeboten. Das reiche von Operationen der Bandscheiben und Wirbelkanalverengungen über Tumorbehandlungen bis zu Brüchen aufgrund von Osteoporose oder Unfällen. „Die einzige Behandlung, die wir nicht anbieten, ist die von Wirbelsäulenverkrümmungen, sogenannten Skoliosen“, erklärt Dr. Buhl.
Brüche nehmen bei älter werdender Bevölkerung zu
Mit Blick auf die immer älter werdende Bevölkerung nehme die Zahl der Brüche, etwa nach Stürzen zu. „Während Wirbelsäulenverletzungen nach schweren Motorrad-Unfällen zum Glück zurückgehen, müssen wir jetzt aber vermehrt Verletzte nach Unfällen mit dem E-Scooter behandeln“, skizziert Dr. Buhl die Situation.
Die Behandlungen bei den unterschiedlichen Erkrankungen und Verletzungen reichen von der Stabilisierung des Wirbelkörpers durch eine Zementeinspritzung als minimal-invasiver Eingriff bis zu großen dorsalen Stabilisierungen.
Für die Zertifizierung haben die beiden Kliniken ihr Behandlungsspektrum und die Fallzahlen dokumentiert. „Wenn die Fallzahlen weiter steigen, können wir auch die höchste Zertifizierungsstufe 1 anstreben“, steckt Prof. Flohé ein weiteres Ziel. Eine Re-Zertifizierung muss alle drei Jahre erfolgen. Zwar gebe es in NRW durchaus eine Überversorgung der Rückenchirurgie – „aber gerade deshalb ist es wichtig, darzustellen, nach welchen hohen Standards im Klinikum behandelt wird“, so der Chefarzt.
Ebenfalls zertifizierte Zentren
Solinger Klinikum: Bergisches Brustzentrum, Babyfreundliches Krankenhaus, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Darm- und Pankreaszentrum, Akutschmerztherapie, Interdisziplinäre Schlaganfalleinheit, überregionales Traumazentrum, Endoprothetikzentrum, gynäkologisches Krebszentrum, Klinik für Frauenheilkunde, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf-, Hals, und plastische Gesichtschirurgie, Kopf-Hals-Tumor-Zentrum.
Leitbild: „Unser Ziel ist es, unser hohes Niveau der medizinischen und pflegerischen Versorgung weiterhin sicher zu stellen und unser Angebot zu erweitern“, heißt es auf der Webseite.