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Tourismus: Noch immer fehlen Tausende Übernachtungsgäste
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Branche erholt sich nur langsam vom Corona-Dämpfer.
Von Leon Hohmann
Burscheid. Eigentlich sehen die Zahlen gut aus: Mit 14 799 Übernachtungen gab es 2022 deutlich mehr zu tun für die Tourismusbranche in Burscheid. Es ist immerhin eine Steigerung um mehr als 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: Doch was aus den aktuellen Zahlen von IT NRW als amtliche Statistikstelle des Landes auch hervorgeht: Noch lange ist nicht das Niveau erreicht, das es vor Pandemiebeginn gab: Zwischen 19 000 und 21 000 Übernachtungen zählten die Statistiker in den Jahren 2016 bis 2018 für die Stadt. Sprich: Im vergangenen Jahr waren es immer noch rund 4500 Übernachtungen weniger als in den Zeiten ohne Coronavirus und weiteren Krisen.
Es ist ein Problem, mit dem Burscheid und die Region nicht alleine dastehen. Landesweit blieben die Übernachtungs- und Gästezahlen unter denen der Vorjahre. Jedoch gibt es NRW-weit „nur“ ein Minus von 16,4 Prozent zwischen Pandemiebeginn und dem Ende des Jahres 2022. In Burscheid jedoch sind es rund 20 Prozent. Die Situation in der Region hat auch die Naturarena Bergisches Land erkannt. Sie kümmert sich mit „Das Bergische“ um die Tourismusvermarktung im Rheinisch-Bergischen- und Oberbergischen Kreis. Die neue Werbekampagne „25 Wünsche – unendlich viele Möglichkeiten“ soll in die Region locken – per Webseite, Facebook, Instagram, Youtube oder digitalen Werbetafeln in ausgewählten Städten. Angesprochen werden sollen damit insbesondere Tagesgäste aus Deutschland. Die machen nämlich den größten Anteil an den Übernachtungen aus.
Die meisten Besucher kommen aus Deutschland
7909 Gäste aus Deutschland entscheiden sich, im vergangenen Jahr in Burscheid zu übernachten. Durchschnittlich blieben sie 1,6 Tage – so kommen 12 664 von 14 799 Übernachtungen insgesamt in der Stadt zusammen. Wenige Hundert Gäste kamen darüber hinaus aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden – und damit aus teils gar nicht so weit entfernten Gebieten. Nur vereinzelt verirrten sich Besucher aus Australien (2), Kanada (5), Japan (3) oder Israel (2) in die Stadt.
Aber die Sache hat einen Haken, zumindest für all diejenigen in der Tourismusbranche, die in einem Beherbergungsbetrieb arbeiten. Sie werden vermutlich kaum von den Tagesgästen profitieren. Und das macht sich wiederum auch schon in den Zahlen bemerkbar. Gab es 2019 noch fünf Betriebe mit 189 Betten, sank diese Zahl 2022 auf drei Betriebe mit 135 Betten. Berücksichtigt wurden dabei nur Betriebe mit mindestens zehn Betten und Campingplätze mit mindestens ebenso viel Stellflächen.
Und somit bleibt abzuwarten, wann und ob sich die Tourismusbranche vom Corona-Tief endgültig sowie von Inflation und Energiekrise erholt haben wird. „Dennoch blicken wir aufgrund der jüngsten Zahlen und unserer Beobachtungen optimistisch in die Zukunft. So werden beispielsweise die Anfragen nach Gruppenreisen wieder mehr“, schätzt Gabi Wilhelm, Geschäftsführerin von „Das Bergische“, die Lage ein.