Appell
Schmetterlinge brauchen die Brennnessel
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Stadt Burscheid appelliert an Bürgerinnen und Bürger.
Burscheid. Mit einem Plädoyer für die Brennnessel wendet sich die Bergische Agentur für Kulturlandschaft an alle Garten- und Grundstücksbesitzer - und wirbt für die Brennnessel. Die Brennnessel zählt zu den unbeliebtesten Unkräutern in Gärten. Auch am Straßenrand wird sie oft als unschön wahrgenommen und daher häufiger abgemäht. Doch für Schmetterlinge ist die Brennnessel überlebenswichtig: Die Raupen vom Tagpfauenauge, Kleinen Fuchs und Admiral benötigen die Brennnesseln als Futterpflanzen und können nicht auf andere Pflanzen ausweichen.
„Immer häufiger erreichten mich in den letzten Jahren Anrufe von Menschen, die mit Entsetzen festgestellt haben, dass Brennnesselbestände, an denen sie kurz zuvor Schmetterlingsraupen gesehen haben, abgemäht wurden. Die Mahd bedeutete dabei den sicheren Tod für die Raupen“, sagt Cornelia Lösche, Mitarbeiterin der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (BAK). „Natürlich kann sich jeder von uns noch an negative Erfahrungen mit Brennnesseln aus seiner Kindheit erinnern, zudem sehen Brennnesselflächen oftmals ungepflegt aus und werden daher von der Bevölkerung eher als störend wahrgenommen. Doch für den Schutz von Schmetterlingen ist die Brennnessel eine der wichtigsten Pflanzen.“
Gemeinsam mit der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft ruft nun die Stadt Burscheid alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich aktiv am Schutz von Schmetterlingen zu beteiligen. „Natürlich versuchen unsere Bauhofmitarbeitenden immer bewusst zu mähen, doch die Schmetterlingsraupen sind teilweise so klein, dass sie von den Maschinen aus nicht gesehen werden können“, erklärt die städtische Umweltbeauftragte Svenja Mühlsiegl. „Schon im vergangenen Jahr haben wir die Brennnesselflächen am Böschungsbereich der Straße Handerfeld später mähen lassen, als dort Raupen entdeckt wurden.“
Auch dieses Jahr werden die Brennnesselbestände dort erst nach Schlüpfen der Schmetterlinge abgemäht. „Doch es gibt sicherlich noch mehr Plätze, an denen Raupen zu finden sind, von denen wir und unser Baubetriebshof bislang noch nichts wissen. Wir möchten daher alle Menschen der Stadt Burscheid aufrufen, jetzt einmal ganz genau hinzuschauen und uns Brennnesselbestände mit Raupenvorkommen zu melden, damit diese bei der Planung der Mahd berücksichtigt werden können“, sagt Mühlsiegl.
Worauf ist zu achten? Online-Workshop klärt auf
Worauf muss man bei der Suche achten, wie erkennt man die Raupen, wann sind sie an den Brennnesseln und wie kann man Raupenvorkommen melden? Genau diese Fragen werden in einem kurzen Online-Workshop geklärt. In diesem Workshop erläutert Cornelia Lösche, wie die Eier, Raupen und Puppen zu erkennen sind, und stellt einen Fragebogen vor, der für die Bestandsaufnahme der Raupenvorkommen konzipiert wurde.
„Wir brauchen jetzt Ihre Hilfe!“, appelliert Svenja Mühlsiegl. „Gemeinsam können wir wirklich viel erreichen und viele Schmetterlingsraupen vor dem sicheren Tod bewahren.“ Brennnesselbestände, an denen in diesem Jahr Raupen entdeckt werden, sollen auch im nächsten Jahr zunächst nicht gemäht werden. Die Informationen aus den Fragebögen nutzen die Bergische Agentur für Kulturlandschaft und die Stadt Burscheid, um die Mahd am Straßenrand auch in den nächsten Jahren an den Schmetterlingsschutz anzupassen.
Der Online-Workshop zum Thema Schmetterlingsschutz findet am Donnerstag, 12. Mai, um 17.30 Uhr statt. Wer teilnehmen möchte, kann sich bei Cornelia Lösche unter Tel. (0 22 05) 94 98 94 14 oder per Mail melden.
loesche@agentur-kulturlandschaft.de
www.agentur-kulturlandschaft.de