Internationales Projekt

Regisseur aus Burscheid dreht in New York

Filmregisseur Uwe Boll kommt aus Burscheid und lebt derzeit in Mainz. Seine Projekte spielen aber auch immer wieder an Drehorten auf der ganzen Welt. Seine aktuellen Projekte führen ihn deshalb nach New York und Südafrika.
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Filmregisseur Uwe Boll kommt aus Burscheid und lebt derzeit in Mainz. Seine Projekte spielen aber auch immer wieder an Drehorten auf der ganzen Welt. Seine aktuellen Projekte führen ihn deshalb nach New York und Südafrika.

„First Shift“ heißt der neue Film von Uwe Boll.

Gerade dreht der Burscheider Filmemacher Uwe Boll in New York sein neues Cop-Drama „First Shift“. Im Stadtteil Brooklyn führt er die Regie nach seinem eigenen Drehbuch. Die Produktion übernimmt seine Firma Event Film. Es ist die erste internationale Filmproduktion von Boll seit fünf Jahren. Wir haben mit ihm noch vor dem Abflug nach New York über den neuen Film und die Dreharbeiten dafür gesprochen.

Das Gespräch führte Stephan Eppinger

Wie ist die Idee zum New Yorker Cop Drama „First Shift“ entstanden?

Uwe Boll: Wir hatten ursprünglich ein Filmprojekt mit dem Titel „Deutschland im Winter“ geplant. Thema war die Eroberung der Regierungsgewalt durch rechte Kreise. Im Mittelpunkt des Geschehens standen zwei Polizisten. Leider war dieser Zukunftsstoff für Fördermittel möglicherweise zu hart und zu düster. Daher haben wir die Geschichte umgeschrieben und lassen sie unter ganz anderen Aspekten in New York und in der Gegenwart spielen. Dass wir jetzt im März in den USA drehen können, ergab sich, weil wir bei einem für Südafrika geplanten Film mit dem Titel „12 Hours“ nicht die passende Besetzung für die Hauptrolle finden konnten. Das war in New York deutlich einfacher.

Worum geht es genau bei „First Shift“?

Boll: Wir begleiten zwei Polizisten bei ihrem ersten gemeinsamen Arbeitstag, an dem viele Handlungsstränge miteinander verflochten werden und der traurige und brutale Aspekte genauso vereint wie lustige Dinge, die passieren. Ein New Yorker Polizist, gespielt von Gino Pesi, agiert nach dem Tod seines Kindes und der Trennung von seiner Frau als Detective seit längerer Zeit alleine. Seine Vorgesetzte will das ändern und stellt ihm eine Kollegin, die sich aus persönlichen Gründen von New Orleans nach Brooklyn hat versetzen lassen, als Partnerin an seine Seite. Die Rolle dieser Polizistin hat Kristen Renton übernommen.

Wie läuft der erste Arbeitstag der Cops ab?

Boll: Der Cop ist zunächst von seiner neuen Partnerin nur sehr wenig begeistert. Doch dann kommt eine gefährliche Situation nach einer tödlichen Messerattacke mit einem Täter, der sich selbst umbringen will. Der Kollegin gelingt es, diesen Mann zu überwältigen, was ihr den Respekt des Kollegen einbringt. Er öffnet sich der neuen Situation. Am ersten Arbeitstag passieren viele weitere Dinge parallel. So gibt es eine Mafiastory um zwei Killer, die selbst zu Opfern eines Mafiabosses werden. Außerdem übernehmen die Cops von einem Rentner, der ins Krankenhaus muss, einen Hund, der dann ständig bei ihnen im Auto mitfährt. Das Drehbuch habe ich in drei Wochen geschrieben, und es ist ein toller Stoff geworden, den wir jetzt mit großartigen Schauspielern umsetzen können.

Jetzt starten die Dreharbeiten vor Ort.

Boll: Wir werden einen Monat in New York drehen. Drehorte sind vor allem Brooklyn und Long Island, aber auch Manhattan. Nur da ist das Drehen enorm teuer und kompliziert. Mit Ari Taub und Anthony Argendo habe ich zwei Brooklyner Urgewächse als Partner bei der Produktion an meiner Seite, was die Arbeit vor Ort deutlich erleichtert.

Wie gut kennen Sie persönlich New York?

Boll: Ich war bislang viermal vor Ort. Dreimal beruflich und einmal privat bei einem Filmfestival. Die Stadt gefällt mir sehr gut. Leben könnte ich aber dort nicht. Ich brauche die Natur um mich herum, wie man sie in Burscheid oder an meinem aktuellen Wohnort in Mainz hat. Daher lebe ich lieber hier in Deutschland.

„First Shift“ ist Ihre erste internationale Produktion nach einer längeren Pause.

Boll: Mein langjähriger Kameramann Mathias Neumann und ich sind total glücklich, dass das mit dem New Yorker Projekt im März geklappt hat. Wir waren wegen Südafrika schon etwas frustriert. Aber bei „12 Hours“ steht eine Person als Serienkiller komplett im Vordergrund. Da braucht man einen Topschauspieler, um dieses Projekt erfolgreich umsetzen zu können, und den haben wir leider nicht nach Südafrika locken können. Jetzt in New York haben wir ein sehr gutes Ensemble zusammenbekommen. Das sind wirklich bekannte Schauspieler.

Wann wird der Film zu sehen sein?

Boll: Wir werden sicher erst im Herbst das Filmprojekt abschließen können. Dann geht es zu internationalen Filmfestspielen, um „First Shift“ in Nordamerika verkaufen zu können. Ich gehe davon aus, dass der Film im kommenden Jahr im Stream oder im Kino gezeigt wird.

Welche Projekte stehen für Sie in diesem Jahr noch an?

Boll: Das Südafrika-Projekt „12 Hours“ haben wir nicht aufgegeben und werden im Herbst einen neuen Versuch wagen, es umzusetzen. Dazu kommt der Film „Ness“ zur historischen Figur Elliot Ness und ihren letzten Fall – das wäre dann „The Untouchables 2“. Wir haben dafür Kevin Costner wieder angefragt, noch ist unklar, ob er die Rolle wieder übernehmen wird. Dazu kommt die achtteilige TV-Serie „Where Wolves Walk“, bei der es um verschwundene Kinder in einer mittelgroßen US-Stadt geht.

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