Panorama-Radweg
Radweg an den Rhein fehlt noch
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Seit Jahren bemüht sich der Förderverein Balkantrasse um die Weiterführung.
Von Gabi Knops-Feiler
Burscheid. Die Tage werden länger, die Menschen holen ihre Fahrräder aus Keller oder Garage. Viele von ihnen dürften in der neuen Radsaison auch den Panorama-Radweg „Balkantrasse“ nutzen, um vom Bergischen Land zur Rheinschiene zu gelangen. Doch wer Burscheid durchquert und sich von der Sperrung auf Höhe Montanusstraße nicht hat ins Bockshorn jagen lassen, und in Leverkusen wirklich auf direktem Weg an den Rhein will, wird enttäuscht.
Zum einen, weil auswärtige Besucher vergeblich nach einer flächendeckenden und vernetzenden Beschilderung der Balkantrasse suchen und deshalb in der Regel am Opladener Bahnhof ankommen. Zum anderen, weil der 650 Meter lange so genannte „Wupperradweg“ noch immer nicht gebaut ist. „Alle Versprechungen haben sich bislang nicht erfüllt“, sagt Petra Haller, Vorsitzende des 2000 Mitglieder starken Fördervereins Balkantrasse. „Die Verbindung ist seit 15 Jahren geplant, aber die Verwaltung in Leverkusen verschleppt das Projekt.“
Das lässt Leverkusens Stadtsprecherin Julia Trick nicht gelten: „Da die erforderlichen Gutachten, die für die Prüfung der möglichen Befreiung von den Regelungen des Landschaftsplans notwendig sind, noch nicht vorliegen und die Bewertung der Bezirksregierung als obere Wasserbehörde aussteht, kann derzeit kein Baubeginn benannt werden.“
Die für den Lückenschluss erforderlichen Kosten in Höhe von 310000 Euro sind seit Jahren in den Leverkusener Haushalt eingestellt. Sollte es darüber hinaus finanzielle Probleme geben, betont der zweite Vorsitzende Jürgen Wasse, sei der Förderverein bereit, eine Werbekampagne zugunsten des Wupperradwegs zu starten: „Ich bin sicher, dass viele Spenden zusammenkommen.“ Ohnehin hatte der Förderverein bereits vor Jahren eine Satzungsänderung beschlossen, um sich an den Kosten beteiligen oder sie sogar übernehmen zu können. Weil seit langem nichts geschieht, sind die beiden Vorsitzenden überzeugt: „Wir haben den Eindruck, dass sich niemand außer uns für den Wupperradweg interessiert.“
Selbst Minister Krischer antwortete nicht
Selbst NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer habe man um Unterstützung gebeten. Aber auch von dort sei keine Reaktion gekommen. Das Umweltgutachten dürfte auch nicht das Problem sein, betonen Haller und Wasse. Zwar habe die Stadt der Politik mitgeteilt, dass die Ufersedimente am Wupperufer – eine Hinterlassenschaft der frühen Industrialisierung – erheblich mit Schwermetallen und Chemikalien belastet seien. Eben deshalb, so die Einschätzung der Verwaltung, müsste der für den Wegebau erforderliche Bodenaushub „weitgehend als Sondermüll“ entsorgt werden. „Offenbar wurde verschwiegen“, erklärt Haller, „dass laut Gutachter nichts gegen einen Weg spricht, der zwischen Kastanienallee bis zum Mühlengraben laufen soll. Eine zwei Meter breite, wassergebundene Decke würde reichen.“
Wasse meint: „Niemand versteht, warum das kurze Stück nicht verlängert wird. Ich habe resigniert und glaube nicht mehr an den Ausbau.“ Haller: „Ich bin weiter optimistisch, nachdem ich angenommen hatte, der Ausbau hätte sich wegen des Hochwassers ohnehin erledigt.“