Pest tötet Hunderte Salamander
Aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
BSal breitet sich aus
-böh- Die Feuersalamander im Bergischen Land schweben weiterhin in Gefahr. Grund dafür ist ein Chytridpilz mit dem Namen Batrachochytrium salamandrivorans (BSal). Im Frühjahr 2020 wurde die umgangssprachlich Salamanderpest genannte Krankheit erstmals festgestellt. Seitdem hat sie sich weiter ausgebreitet. Hunderte Tiere dürften sich inzwischen infiziert haben, vermuten Naturschutzbehörden und die Biologische Station Mittlere Wupper. Für die Feuersalamander bedeutet die Ansteckung in mehr als 96 Prozent der Fälle den Tod.
2013 wurde BSal erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Pilz stammt vermutlich aus Ostasien. Dort wurde er an Molchen festgestellt, die jedoch nicht zwangsläufig erkranken. „Es wird daher angenommen, dass er durch den Handel mit Feuerbauchmolchen oder anderen asiatischen Lurchen nach Europa eingeschleppt wurde“, heißt es in einer Mitteilung. Die Immunabwehr der hiesigen Feuersalamander habe keine Antwort auf den Erreger parat.
Die Folgen sind fatal. Im Südosten der Niederlande hat BSal beispielsweise binnen weniger Jahre „zu gewaltigen Bestandseinbrüchen“ geführt. Inzwischen seien die Tiere dort fast völlig verschwunden. Ein ähnliches Szenario könnte im Bergischen Land drohen. „Die Prognose ist leider sehr negativ“, erklärt Frank Sonnenburg von der Biologischen Station Mittlere Wupper.