Digitale Sicherheit
Mit der neusten Version ist der Schutz besser
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Sicherheitslücken in Programmen werden oft von Hackern genutzt. Seit Januar 2022 gibt es eine Updatepflicht für Hersteller.
Von Michelle Jünger
Oft ist es etwas nervig, wenn das Smartphone oder der Computer sich meldet und anzeigt, dass ein neues Systemupdate bereit gestellt wurde oder die App ohne Update zunächst nicht funktioniert. Doch die Verbraucherzentrale NRW warnt: Veraltete Programme auf PC, Handy und Co. sind ein Sicherheitsrisiko Cybercrime ist ein nicht zu unterschätzendes Problem in der digitalen Welt. Datendiebstahl, Hackerattacken oder Betrugsversuche beim Online-Banking oder -shopping können großen Schaden anrichten. „Wer veraltete Programme nutzt, geht ein erhebliches Sicherheitsrisiko ein”, warnt Ayten Öksüz, Digitalexpertin bei der Verbraucherzentrale NRW. Die Expertin erklärt, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher achten sollten.
Ohne Updates drohen Sicherheitslücken
Viele Hersteller bieten regelmäßig, über einen gewissen Zeitraum Updates an, um Sicherheitslücken in ihren Produkten zu schließen. Wer Updates ignoriert, läuft Gefahr, dass Kriminelle genau diese Sicherheitslücken ausnutzen, um zum Beispiel Schadsoftware auf das Gerät zu bringen. Neben aktueller Software sind starke Passwörter, die immer nur für einen einzelnen Dienst beziehungsweise Account genutzt werden sollten, ein weiterer wichtiger Schutz.
Updates: Automatisch oder manuell?
Um kein Update zu verpassen, können die Einstellungen auf einem Gerät oder bei einer Anwendung so gewählt werden, dass ein neu verfügbares Update automatisch installiert wird. Damit können Verbraucher sicher sein, dass sie immer die aktuellsten Updates auf dem Gerät installiert haben. Allerdings werden mit Updates nicht nur Sicherheitslücken geschlossen, sondern oft wird auch das entsprechende Gerät oder die entsprechende App mit neuen Funktionen ausgestattet (Upgrade). Kommen neue Funktionen hinzu, kann es zum Beispiel vorkommen, dass eine App nach dem Update plötzlich auf das Mikrofon oder die Kontakte zugreifen möchte. Ist das automatische Update gewählt, könnte es passieren, dass Nutzzerinnen und Nutzer vor der Installation nicht entscheiden können, ob das gewünscht ist oder nicht. Unter Umständen könnten sie nicht einmal mitbekommen, dass sich der Berechtigungsumfang ihrer App geändert hat. In regelmäßigen Abständen sollte von daher überprüft werden, ob neue Updates installiert wurden und sich damit auch die Zugriffsberechtigungen des entsprechenden Gerätes oder der entsprechenden App geändert haben.
Neue Updatepflicht
Für Smartphones, Smart TVs, Apps viele andere Geräte und Software, die ab dem 1. Januar 2022 gekauft wurden, gilt eine neue Updatepflicht. Demnach müssen Anbieter mindestens innerhalb der Gewährleistungszeit notwendige Aktualisierungen bereitstellen, die für den Erhalt der Vertragsmäßigkeit erforderlich sind. Dazu zählen auch Updates, die Sicherheitslücken beseitigen, damit Waren mit digitalen Elementen und digitale Produkte länger als bisher sicher bleiben. Installieren müssen diese dann die Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch selbst. Außerdem müssen Unternehmen über die Bereitstellung der Updates informieren. Damit soll sichergestellt werden, dass auch Produkte reklamiert werden können, deren Geräteteile zwar intakt sind, es aber Fehler bei den digitalen Bestandteilen (zum Beispiel der Software) gibt.
Mehr Informationen zur Software-Gewährleistung unter www.verbraucherzentrale.nrw