Jahresbilanz
Leser halten ihrer Bücherei die Treue
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Mehr als 18 500 Besucher kamen im vergangenen Jahr in die Stadtbibliothek.
Von Nadja Lehmann
Burscheid. Es sei ein erfolgreiches Jahr für die Stadtbücherei gewesen, resümierte Renate Bergfelder-Weiss, im Rathaus von Amts wegen zuständig für die Einrichtung am Marktplatz, im vergangenen Kulturausschuss. Normalerweise ist der Jahresbericht die Gelegenheit, bei der Büchereileiterin Yulia Farbischewski vorträgt. Aber sie ist derzeit im Mutterschutz. „Wir erwarten täglich die Nachricht, dass das Baby da ist“, verriet Bergfelder-Weiss. Ihre Hauptbilanz: „Die Bücherei ist schon längst nicht mehr nur ein Ausleihort, sondern auch ein Treffpunkt und ein Ort der Kommunikation.“ Als solcher, als so genannter viel zitierter „Dritter Ort“ werde die Bücherei auch gefördert.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Im vergangenen Jahr sahen 18 621 Menschen in der Stadtbücherei vorbei. Sie liehen aber weniger aus als früher: Waren es 2019 noch 27 752 Medien gewesen, betrug die Ausleihzahl 2022 nur noch 25 266. Heißt: Die Burscheiderinnen und Burscheider kommen gern „einfach so“ in die Bücherei, die damit in die Rolle eines erweiterten Wohnzimmers schlüpft. Auch die Zahl der Neuanmeldungen ist gestiegen: 305 neue Nutzer haben sich registrieren lassen; 2019 waren es 260.
2022 war auch das erste Jahr, in dem die Stadtbücherei wieder in den Normalbetrieb ging und 967 Stunden geöffnet war. In der Pandemie hatten diese Zahlen anders ausgesehen, 2020 waren es lediglich 860 Stunden gewesen, 2021 gar nur 706. Das Fazit des Büchereiteams: „Die Leser haben trotz der langen Schließzeiten den Kontakt zu ihrer Bücherei nicht verloren.“
Das Team besteht aus fünf Mitarbeitern, die alle in Teilzeit arbeiten. Leiterin Yulia Farbischewski will 2024 zurückkehren. Ihre Aufgaben als Leiterin haben zwei Mitarbeiterinnen übernommen. Das Team gilt als erfahren und eingespielt und hält den Betrieb in gewohnter Weise aufrecht.
Die Leser haben trotz der langen Schließzeiten den Kontakt zu ihrer Bücherei nicht verloren.
Auch im Förderverein der Stadtbücherei geht es weiter: Dessen Vorsitzende Eva Scholand hat die Vorstandsarbeit abgegeben (wir berichteten); diese teilen nun Anja Kotthaus, Heike Salkic und Horst Hruschka unter sich auf. Dem Förderverein ist in großen Teilen auch die geplante Erweiterung hinüber ins benachbarte Kramerhaus zu verdanken; das unterstrich auch Bergfelder-Weiss. Dort soll der „Maker Space“ entstehen: Kreativräume, in denen die Nutzer Neues lernen und Ideen mit andern teilen können. „Trotz des enormen Preisanstiegs im Bereich der Bau- und Energiekosten wird das Vorhaben weitergeführt“, heißt es im Jahresbericht. Die Verschmelzung von Bücherei und Kramerhaus plane das Architekturbüro Heinz. Auch das Tri-Cafe, Begegnungsort an der Bürgermeister-Schmidt-Straße, wird in die neuen Räumlichkeiten einziehen.
Im Ausschuss kündigte Renate Bergfelder-Weiss Aktionen für die Herbstferien an. Möglich macht diese der Kulturrucksack, ein Landesprogramm, das sich an Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren wendet. Die Stadtbücherei ist dabei mit zwei Workshops involviert, die die Lese- und Literaturpädagogin Anna Karina Birkenstock leitet. Ziel ist, mit digitalem Making und Coding Kinder für das Lesen zu begeistern. Dabei werden die in der Bücherei vorhandenen Dash Roboter und Ozobots zum Einsatz kommen.
Außerdem sind für das Jahr 2023 noch multimediale Führungen mit der Hilfe der Bicours-App und Bilderbuchkinos, Filmnachmittage und Bücherei-Spektakel, Sommer-Lese-Club und die Beteiligung am Lesefest Käpt´n Book, die regelmäßige Teilnahme an städtischen Veranstaltungen und Aktionen (Kunst im Schaufenster, Lebendiger Adventskalender) geplant.
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