Kultur
Konferenz will Gemeinsamkeiten ausloten
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Kulturschaffende aus Burscheid und Wermelskirchen treffen sich zum dritten Mal.
Frau Dorner, zum 7. Februar haben Sie zur „Visionen“-Konferenz eingeladen. Wer ist mit dabei und was soll dort passieren?
Jasmin Dorner: Wie bei den ersten beiden Veranstaltungen sind wieder Kulturschaffende, Künstlerinnen und Künstler, Politikerinnen und Politiker sowie Bürgerinnen und Bürger aus Burscheid und Wermelskirchen zur Visionen-Konferenz eingeladen. Sie steht also allen Interessierten offen. Die Planung der interkommunalen Zusammenarbeit soll bei der Veranstaltung konkretisiert werden. Das heißt, wir werden zunächst über die Merkmale und Gemeinsamkeiten beider Städte sprechen, um anschließend zu diskutieren, durch welche gemeinsamen Formate diese Merkmale aufgegriffen werden können. Zudem werden wir uns darüber austauschen, wie die interkommunalen Arbeitsstrukturen für die gemeinsame Projektplanung aussehen können. Das wird sicher spannend…
Es ist die dritte Zusammenkunft dieser Art. Welche Erkenntnisse haben Sie durch die vorherigen Konferenzen gewonnen?
Dorner: Die ersten beiden Veranstaltungen haben gezeigt, dass das Interesse für den Planungsprozess groß ist. Dementsprechend war die Beteiligung der teilnehmenden Personen auch sehr rege. In der Auftaktveranstaltung wurden viele Vorschläge zu den fünf Handlungsfeldern – Kulturtourismus, Kulturprogramm, Kulturelle Bildung, Nachhaltigkeit und Vernetzung – gemacht.
Es kamen Vorschläge wie zum Beispiel ein gemeinsamer Veranstaltungskalender, den Austausch von Ausstellungen, der Wunsch nach mehr inklusiven Angeboten und nach einer Ansprechperson in beiden Kommunen. In der Offenen Werkstatt ging es unter anderem um die Stärken, Chancen und Herausforderungen hinsichtlich der Zusammenarbeit. Hier wurden zum Beispiel die Finanzen oder die gemeinschaftliche Motivation als Herausforderung genannt. Als Stärken und Chancen kamen die örtliche Vielfalt, die thematische Fokussierung oder die Chance durch eine strukturierte Vernetzung zur Sprache.
Sind die Burscheider und Wermelskirchener Kulturakteure noch aktiv dabei?
Dorner: In beiden Städten sind die beteiligten Personen noch aktiv dabei, auch wenn die Anmeldezahl der Auftaktveranstaltung nicht nochmal erreicht werden konnte. Viele Teilnehmende waren bisher bei beiden Veranstaltungen und haben sich nun auch für die Visionen-Konferenz angemeldet. Gleichzeitig kommen auch neue Teilnehmende dazu, worüber ich mich sehr freue.
Wie weit ist der Prozess des Zusammenwachsens gediehen? Wie schwer oder wie leicht ist es, die beiden Städte miteinander zu verbinden?
Dorner: Ich merke, dass sich nun auch unabhängig vom Kulturplanungsprozess die Akteurinnen und Akteure Gedanken über mögliche Kooperationen machen. Die gemeinsame Kulturplanung ist zum aktuellen Zeitpunkt noch sehr theoretisch und abstrakt. Darin liegt die Schwierigkeit. Wenn die Pläne konkreter werden und erste gemeinsame Projekte angegangen werden können, wird die Verbindung im Tun sichtbar, was Anreize für weitere Kooperationen liefern kann.
Wie weit sind Sie schon mit dem gemeinsamen Kulturentwicklungsplan?
Dorner: Ich schreibe den Kulturentwicklungsplan begleitend zum Prozess. Da die Ergebnisse der einzelnen Veranstaltungen mit einfließen, schreibe ich den Plan immer soweit weiter, wie es der Stand des Prozesses zulässt.
„Das Interesse für den Planungsprozess ist groß, die Beteiligung dem entsprechend rege.“
Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem neuen Haus der Kunst? Womit und wie kann es zum Publikumsmagneten werden? Wer wird sich um den Spielplan kümmern?
Dorner: Das umgebaute Haus der Kunst wird Burscheid ein Veranstaltungshaus bieten, das nicht nur die Stadt, sondern auch die Region bereichern wird. Die (Musik)Vereine werden mit dem Haus eine größere Bühne bekommen und somit auch die Möglichkeit, sich vor Ort mit ihren Aufführungen gut präsentieren zu können. Durch ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Programm, können verschiedene Zielgruppen und somit ein breites Publikum erreicht werden. Das Haus der Kunst soll aber nicht nur für die städtischen Akteurinnen und Akteure zur Verfügung stehen, sondern auch andere regionale Kulturschaffende sollen das Haus als Aufführungsort nutzen können. Für die Organisation der Veranstaltungen und die „Bespielung“ des künftig städtischen Hauses muss sich aus meiner Sicht ein professionelles Kulturmanagement kümmern. Wie das organisatorisch und personell vorgesehen ist steht zum jetzigen Zeitpunkt abschließend noch nicht fest.
Wie kann man die Wermelskirchener nach Burscheid locken – und umgekehrt?
Dorner: Viele Burscheider:innen und Wermelskirchener:innen besuchen bereits Veranstaltungen der jeweils anderen Stadt. Wenn das Angebot ansprechend und verlockend ist, stellt der Weg meistens keine Hürde dar. Wie sagte ein Teilnehmer der Auftaktveranstaltung in Wermelskirchen ganz treffend: „Nicht WO etwas angeboten wird ist entscheidend, sondern WAS angeboten wird“. Gemeinsame Projekte können und sollen dazu beitragen, die jeweiligen Veranstaltungsorte in beiden Städten bekannter zu machen und so das Interesse an den Angeboten zu wecken. Auch spezielle Angebote für den ÖPNV, wie zum Beispiel ein Kulturbus zu bestimmten Veranstaltungen in der jeweils anderen Stadt, können zu einem Besuch verlocken.
Wie ist der weitere Fahrplan von „kulturverbunden“?
Dorner: Nach der Visionen-Konferenz wird es an die konkrete Erstellung von Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für den Kulturentwicklungsplan gehen. Diese basieren auf der Bestandsaufnahme sowie den Ergebnissen der drei Beteiligungsveranstaltungen. Am 18. April 2023 findet dann im Kinder- und Jugendzentrum Megafon in Burscheid die Abschlussveranstaltung des Beteiligungsprozesses statt. Hier werden die Maßnahmen und Handlungsempfehlungen vorgestellt. Anschließend stelle ich den Kulturentwicklungsplan fertig und lege ihn der Politik zur Beschlussfassung vor. Danach können die ersten Maßnahmen angegangen werden. Ich bin sehr gespannt und freue mich schon auf die Umsetzungen.
Workshops
Zur „Visionen“-Konferenz treffen sich die Teilnehmenden am Dienstag, 7. Februar, in der Kattwinkelschen Fabrik in Wermelskirchen. Beginn ist um 17 Uhr. Die Abschlussveranstaltung führt dann als offene Werkstatt am Dienstag, 18. April, nach Burscheid ins Kinder- und Jugendzentrum Megafon, Montanusstraße 15. Anmeldung: kulturverbunden.net