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Derzeit liegt das Reparaturcafé im Tri-Café brach: Repariert wird aber weiter
Von Susanne Koch
Dass die ehrenamtlichen Handwerker des Reparaturcafés ihre Arbeit mit viel Liebe und Engagement tun, macht Koordinator Michael Corts an Beispielen deutlich. „Ein Feinmechaniker hat beispielsweise den fehlenden kleinen Griff am Hähnchen einer Dröppelminna wieder neu erstellt“, sagt er. „Er hat ihn aus Messing gedreht, den Griff neu modelliert und in der passenden Farbe lackiert.“ Oder jetzt vor Weihnachten hätten sie eine kaputte Weihnachtsmannfigur hereinbekommen, die sich drehte und eine Melodie gespielt hatte. „Auch die konnten wir wieder reparieren.“
„Corona hat bewirkt, dass wir uns seit fast zwei Jahren gar nicht mehr treffen.“
Michael Corts, Koordinator
Seit vier Jahren besteht das Reparaturcafé in Burscheid. Zuerst gab es zwei, eines in Hilgen und eines im Tri-Café in Burscheid. „Die dortige Quartiersmanagerin hatte die gleiche Idee. Dann haben wir uns aber schließlich auf das im Tri-Café konzentriert“, sagt Michael Corts. „Und Corona hat bewirkt, dass wir uns seit fast zwei Jahren gar nicht mehr treffen, sondern die Menschen ihre reparaturbedürftigen Geräte bei uns abgeben können.“ Diese Form sei nur der Corona-Pandemie geschuldet. „Es heißt ja nicht umsonst Reparaturcafé“, sagt Michael Corts. „Normalerweise sitzen die Menschen, die einen reparaturbedürftigen Gegenstand bringen, dabei und schauen uns über die Schulter, damit sie auch weiter lernen. Und es gibt Kaffee und Kuchen.“ Die Idee sei eben nicht, nur zu reparieren, sondern die Menschen, die kommen, auch zueinander zu bringen und miteinander ins Gespräch zu bringen.“
Im vergangenen Jahr hat das zehnköpfige Team 169 Gegenstände repariert. „Wir werden wegen vielem angefragt, reparieren aber nur Teile, die zu uns hingetragen werden können“, sagt Michael Corts. „Also keine weiße Ware wie Waschmaschinen, Trockner, Kühlschränke und Elektroherde. Aber auch keine Mikrowellen oder Flachbildschirme, das dürfen wir gar nicht.“ Angenommen wurden beispielsweise eine Handkreissäge, eine Klavierleuchte, ein ferngesteuertes Spielzeug, CD-Spieler, Radios, Kaffeemaschinen. „Ein Kollege hat sich sogar darauf spezialisiert, Nähmaschinen zu reparieren“, sagt der Koordinator. „Er hat sich sogar dazu weitergebildet.“
Es gibt sogar schon ein Online-Reparaturcafé
Das Reparaturcafé in Burscheid ist in einem Dachverband zusammengeschlossen. „Wir tauschen uns immer aus“, sagt er. „Es gibt inzwischen sogar schon ein Online-Reparaturcafé, wo die Menschen per Anleitung ihre Gegenstände zu Hause reparieren.“
Wer einen Gegenstand hat, den er gerne begutachtet und repariert hätte, der kann sich an den Koordinator wenden. Entweder per E-Mail oder per Telefon: Tel. (01 71) 7 03 16 29. „Ich verabrede mich dann mit der Frau oder dem Mann, die sich meldet und leite den zu reparierenden Gegenstand weiter“, sagt Michael Corts.
reparaturcafe.burscheid@web.de