Umbau verzögert
Haus der Kunst: Nach Ostern laufen die Bauarbeiten an
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Prognostizierte Kosten sind von 4,6 auf 6,7 Millionen Euro gestiegen.
Von Nadja Lehmann
Der große Steinway-Flügel ist längst in Sicherheit gebracht worden, die Musicalische Academie probt woanders, und die Burscheider Musikschule ist ins Pastor-Löh-Haus umgezogen: Schon lange ist der Boden bereitet für Burscheids aktuell wohl ehrgeizigstes Bauprojekt, das eigentlich schon längst hätte beginnen sollen: der Umbau des Hauses der Kunst. Die Bauzäune lassen es nun erahnen: Die ersten Arbeiten laufen an, und zwar nach Ostern, am 11. April. „Fast alle Aufträge für die verschiedenen Gewerke, wie die Rohbau-, Gerüstbau-, Dach- und Metallarbeiten, Elektroarbeiten, Lüftungstechnik etc. konnten bereits erfolgreich vergeben werden“, teilt die Stadtverwaltung mit. Damit liegt man fast im Plan: Ende Januar hatten der Beigeordnete Marc Baack und Projektleiter Ivo Kretschmer im Gespräch mit dem Bergischen Volksboten auf einen Baubeginn Ende März gehofft. Damals wussten beide noch nicht, wer welches Angebot zu welchen Konditionen abgegeben hatte; die Öffnung der Umschläge stand unmittelbar bevor.
Ein allerletztes Mal fand gestern noch eine Ratssitzung im großen Saal statt. Nun wird das restliche Mobiliar ausgelagert und ein Baustellenbüro eingerichtet. „Die Umbauarbeiten werden voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch nehmen“, heißt es aus dem Rathaus. Die Baukosten inklusive Ingenieur- und Architektenleistungen belaufen sich nach Angaben der Stadt auf rund 6,7 Millionen Euro. Der Umbau wird im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK) gefördert und ist zudem eine Maßnahme der Regionale 2025 – Bergisches Rhein Land. Im IEHK ist der Umbau der mit Abstand größte Bestandteil.
Ursprünglich waren die Kosten auf 4,6 Millionen Euro taxiert worden. Der Kostenanstieg hat mehrere Gründe: Zum einen ist die Kosteneinschätzung schon etliche Jahre her, zum anderen baut man im Bestand – mit dem entsprechenden Überraschungen. So wurde bei ersten Überprüfungen deutlich, dass der Brandschutz den aktuellen Ansprüchen nicht mehr entspricht. Und der Ukraine-Krieg mit Lieferengpässen und steigenden Materialkosten in der Baubranche tat noch ein übriges dazu. „Wir sind im Austausch mit der Bezirksregierung. Sie zeigt sich einer Erhöhung der Fördermittel gegenüber offen“ – so hatte es Marc Baack im Januar dem Bergischen Volksboten gegenüber unterstrichen.
„Ich freue mich riesig darauf, dass wir mit diesem anspruchsvollen Projekt nun endlich loslegen können.“
Mit dem neuen Haus – Arbeitstitel: Haus der Kultur(en) – soll Burscheid in der neuen gemeinsamen Kulturlandschaft mit Wermelskirchen eine Anlaufstelle von Rang erhalten. „Was hier entstehen soll, ist etwas ganz Besonderes – eine neue Marke im Stadtbild im unmittelbaren Einzugsbereich der Kirche und des Rathauses“, sagt Bürgermeister Dirk Runge. „Das Haus der Kunst erlebt mit der Umgestaltung des Eingangsportals eine Aufwertung; es wird hervorgehoben, größer und damit auch präsenter.“ Projektleiter Ivo Kretschmer ergänzt: „Ich freue mich nach den vielen Vorarbeiten riesig darauf, dass wir mit diesem anspruchsvollen Projekt nun endlich loslegen können.“
Erste Schritte gibt es schon nächste Woche: Ab Montag, 3. April, werden im unmittelbaren Umbaubereich an der Höhestraße die Tiefbauarbeiten zum Einbau des Kanalhausanschlusses für das Haus der Kunst durchgeführt. Der Kanal wird rund vier Meter ab dem Gehweg in Richtung des Hauses gelegt. Wie die Verwaltung mitteilt, werde es daher Einschränkungen im Bereich der Feuerwehrzufahrt zwischen dem Rathaus und dem Haus der Kunst sowie entlang des Gehweges geben. Der Parkplatz bleibt für die Dauer der gesamten Maßnahmen gesperrt. Während der Kanalanschlussarbeiten kann der Verkehr auf der Höhestraße ohne den Einsatz einer Ampelanlage fließen. Die Bushaltestelle in Fahrtrichtung Stadtmitte wird verlegt; dazu findet allerdings noch ein Abstimmungstermin statt.