Energiewende

Burscheid hat 34 neue Solaranlagen

Auf dem Dach eines Wohnhauses werden Photovoltaikmodule montiert.
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Auf dem Dach eines Wohnhauses werden Photovoltaikmodule montiert.
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Vergleichsportal checkt Zahlen zur Energiewende. Burscheid ist im ersten Quartal überdurchschnittlich dabei.

Von Nadja Lehmann

Burscheid. Selfmade Energy ist ein Vergleichs- und Informationsportal rund um die Energiewende auf kommunaler, Landes- und Bundesebene und hat nun die aktuellen Zahlen ausgewertet, die die Bundesnetzagentur zur Photovoltaik vorgelegt hat. Auch Burscheid ist dabei.

Im ersten Quartal 2023 wurden in Burscheid insgesamt 34 Solaranlagen neu installiert. Dies entspricht einem Zuwachs von 8 Prozent im Vergleich zur letzten Datenerhebung im Dezember 2022. Damit liegt das Wachstum in Burscheid über dem bundesweiten Durchschnitt aller deutschen Städte (7,7 Prozent).

Die Gesamtzahl der in Burscheid installierten Solaranlagen beträgt momentan 447 Anlagen – das entspricht ungefähr einer Fläche von fünf Fußballfeldern. Die installierte Leistung in Burscheid liegt damit bei insgesamt 8 Megawatt.

Gemessen an der Anzahl der PV-Anlagen pro 1000 Einwohner schafft Burscheid es im Ranking der Städte auf Platz 1312 – gemessen an der insgesamt installierten Leistung auf Rang 1305. Das geht aus den offiziellen Photovoltaik-Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für das Jahr 2023 hervor, die das Vergleichsportal für Solaranlagen, Selfmade Energy, jetzt erneut für 2050 Städte ausgewertet hat.

Solarexperte Dr. Tim Rosengart, Geschäftsführer des Vergleichsportals für Solaranlagen Selfmade Energy, schätzt die Entwicklungen im ersten Quartal 2023 folgendermaßen ein: „Durch die neue EU-Richtlinie zur Gebäudesanierung und die Vorgaben der Regierung für Heizung & Co. beschäftigen sich sehr viele Hausbesitzer mit der Anschaffung einer Wärmepumpe. Da diese sehr viel Strom verbraucht, spielen viele zusätzlich mit dem Gedanken, sie mit Sonnenstrom vom eigenen Dach zu speisen – und eine PV-Anlage zu installieren.”
Auch interessant: Der Strompreis treibt die Burscheider um

Im vergangenen Jahr habe der russische Angriff auf die Ukraine das Handeln diktiert, beschreibt Rosengart. „Kaum jemand hat nach Preisen gefragt. Das entscheidendste Kriterium war, welche Firma am schnellsten installieren konnte.“ Viele hätten ihre energetische Unabhängigkeit so schnell wie möglich erreichen wollen – mit Hilfe einer eigenen Solaranlage. Dass der Preis für viele zweitrangig gewesen sei, hätten viele Solarfirmen ausgenutzt. „Mittlerweile ist das Angebot wieder deutlich größer, und die Lieferzeiten liegen nicht mehr bei sechs bis 18 Monaten, wie noch im letzten Jahr, sondern bei rund vier Wochen“, unterstreicht Rosengart. „Das ist eine gute Nachricht für alle, die jetzt ihren eigenen Strom erzeugen und sparen wollen.”

Auch Politik und Verwaltung interessieren sich für Solar

Nicht nur private Häuslebesitzer und Wohnungseigentümer interessieren sich für Solarenergie. Sondern auch Politik und Verwaltung. Es steht als Ziel im städtischen Haushalt 2023: Die Dächer von Rathaus und Baubetriebshof in Burscheid sollen Photovoltaik erhalten.

Vor allem dem Rathaus hatte eine dementsprechende Analyse bescheinigt, dafür der beste Standort zu sein. Doch das Projekt verzögert sich, wie im April der Beigeordnete Marc Baack im Stadtrat berichtete: Habe man zunächst eigene Mittel einsetzen wollen, sei nun jedoch ein Förderprogramm aufgelegt worden, das 70 bis 80 Prozent übernehme. „Das sollten wir uns nicht entgehen lassen“, fand Baack, und die Politiker sahen das genauso.

Allerdings muss das Rathaus dafür einen Eigenverbrauch von 80 Prozent nachweisen. Das aber sei im Rathaus schwer umsetzbar, erklärte Baack: „Wir müssten deshalb einen Speicher einbauen.“

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