Stadt will Raumkapazitäten ausbauen
Flüchtlinge: Platz im Haus Luisenstraße wird knapper
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133 aus der Ukraine Geflüchtete leben in Burscheid.
Von Nadja Lehmann
Burscheid. Die EU kündigt weitere 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen an. Der Kreml boykottiert deutsche Gasfirmen. Eine Hungersnot droht in Afrika, weil das Getreide aus der Ukraine fehlt - und die Gefahren und Grenzen der Globalisierung werden spürbar. Die Kriegsverbrechen nehmen zu: Es sterben Zivilisten, es werden Frauen vergewaltigt und Menschen verschleppt. Seit Februar führt Russland einen großangelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Osten des Landes herrscht bereits seit 2014 Krieg, der ebenfalls von Russland begonnen wurde. Moskau kontrolliert seitdem die Gebiete im Donbass. Es sind Geschehnisse, die Erschütterungen auch in Burscheid auslösen. Auch dort sind Flüchtlinge eingetroffen. Manche kamen im Auto und konnten noch etwas einpacken, andere kamen mit einem Rucksack und mit dem, was sie am Leib hatten.
Großteil lebt in privaten Unterkünften
„Nach unseren Informationen halten sich insgesamt 133 Personen aus der Ukraine in der Stadt auf“, sagt Renate Bergfelder-Weiss, Sprecherin der Stadtverwaltung, auf Anfrage. 124 Personen seien über Verwandte, Bekannte, Freunde und neun Personen per Zuweisung der Bezirksregierung Arnsberg in die Stadt gekommen; davon 52 Kinder. „Insgesamt sind 58 Personen in städtischen Unterkünften untergebracht. Davon sind 26 Kinder“, erklärt Bergfelder-Weiss.
Die Burscheider Stadtverwaltung rechnet damit, dass es noch mehr Menschen werden könnten. „Unsere Erfüllungsquote nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz lag mit Stand 8. Mai bei 83,47 Prozent. Zu 100 Prozent fehlen 35 Personen“, sagt Bergfelder-Weiss. „Wir rechnen daher mit weiteren Zuweisungen.“
Bereits im April auf der Sitzung des Hauptausschusses hatte Bürgermeister Dirk Runge klargemacht, dass die Bewohner und Bewohnerinnen der städtischen Unterkunft Luisenstraße zusammenrücken müssen: „Angesichts der steigenden Anzahl von Flüchtlingen liegt das in der Natur in der Sache“, hatte er betont.
„Der Platz in dem Haus Luisenstraße wird langsam knapper“, bestätigt Bergfelder-Weiss. „Wir haben deshalb nun auch die ersten ukrainischen Flüchtlinge in einer weiteren Unterkunft in der Nähe untergebracht.“ Zudem würden die vorhandenen Platzkapazitäten im Stadtgebiet ausgebaut. „Nach unserem Kenntnisstand lebt der überwiegende Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer derzeit in privaten Unterkünften. Die Hilfsbereitschaft in Burscheid ist weiterhin vorhanden“, sagt Renate Bergfelder-Weiss.