Konvoi

Bergische Hilfskolonne rollt in die Ukraine

Obwohl es die sechste Fahrt der Initiative Water4Ukriane nach Lwiw ist, sind die Team-Mitglieder vor der 1400 Kilometer langen Fahrt aufgeregt.
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Obwohl es die sechste Fahrt der Initiative Water4Ukriane nach Lwiw ist, sind die Team-Mitglieder vor der 1400 Kilometer langen Fahrt aufgeregt.
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Donnerstag startete ein Konvoi in Wuppertal.

Von Alina Komorek und Philipp Müller

Als der Hilfskonvoi mit Material für die Ukraine am Donnerstagabend vom Carnaper Platz in Wuppertal rollt, nieselt es, die Scheibenwischer der zwei Gelenkbusse aus Krefeld halten die riesigen Scheiben frei, oben auf der Anzeige des Busses steht in leuchtender Schrift „Water4Ukraine“. Hilfsgüter aus dem Bergischen Land gehen unter diesem Titel auf die Reise. Elmar Thyen von der Unternehmenskommunikation der Wuppertaler Stadtwerke schätzt den Wert auf etwa 750 000 Euro. Beladen sind die Fahrzeuge vor allem mit IT-Ausstattung, Handys, Generatoren, Pumpen, Heizgeräten und Taschenlampen, aber auch Kleidungsstücke und Taschenlampen befinden sich in den Kisten. Kartons und Taschen.

Landtagsabgeordneter steuert den Lkw „Roter Baron“

Erst vor Kurzem wurde der rote Transporter von der Ronsdorfer Freiwilligen Feuerwehr ausgemustert und der Initiative „Water4Ukraine“ übergeben. Nun ist er schwer beladen mit Hilfsmitteln und fährt gen Osten. Begleitet wird der rote Sprinter aus Ronsdorf von acht weiteren Fahrzeugen, sechs davon bleiben in der Ukraine. In ihnen sitzen insgesamt 21 Fahrer und eine Fahrerin.

Begleitet wird die Kolonne „Water4Ukraine“ unter anderem vom SPD-Landtagsabgeordneten Josef Neumann. Er will beispielsweise als Dolmetscher bei Kontakt mit polnischen Behörden helfen, tauchen Probleme auf. Doch er sitzt auch selbst am Steuer eines 7,5-Tonners. Da wechselt es sich mit dem Solinger Botschafter des Friedensdorfs International, Uli Preuss, ab. Preuss und Neumann lenken den „Roten Baron“, wie der Laster genannt wird.

Bevor der Konvoi in Wuppertal losfuhr, wurden noch die Funkgeräte getestet, denn der Konvoi fährt im Verbund, der „Rote Baron“ gibt die Pausen vor, weil er den kleinsten Tank hat. Die Nacht über fahren sie durch, bis nach Lwiw (Lemberg), wo sie sechs der neun Fahrzeuge übergeben. Lange bleiben können sie nicht, denn die meisten der 22 Ehrenamtlichen spenden für die Fahrten in die Ukraine ihre Urlaubstage und müssen am Dienstag wieder arbeiten.

Obwohl Josef Neumann erzählt, dass die Fahrten ein wunderbares Erlebnis sind, bleiben sie vor allem eine große Anstrengung. Das werde aber meist er bei der Rückkehr deutlich, wenn man wisse, alles ist gut in der Ukraine angekommen.

Auf weitere Hilfe aus der Klingenstadt kann auch in Zukunft die Bevölkerung in der Ukraine zählen. So berichtet der Mediziner und Vorsitzende des Vereins „Solingen hilft“, Dr. Christoph Zenses, dass sich auch Ukrainerinnen und Ukrainer, die auf ihrer Flucht vor dem Krieg in der Klingenstadt Zuflucht gefunden haben, selbst organisiert an Hilfslieferungen beteiligen.

So sind Paletten mit einem anderen Konvoi in Richtung Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, unterwegs. Auch Georg Schubert von „Gräfrath hilft“ lobt das Engagement der privaten Initiativen der Ukrainer in Solingen, die Helfer würden unterstützt.

Der Verein „Solingen hilft“ selbst wird laut Dr. Zenses in etwa drei Wochen wieder ins Kriegsgebiet aufbrechen. Dann geht es auch wieder um Hilfslieferungen aus dem gesamten medizinischen Bereich.

Konsulin lobt

Iryna Shum, die ukrainische Generalkonsulin, verabschiedete den Konvoi bei der Abfahrt in Wuppertal mit: „Das übersteigt jegliche Vorstellung - wenn gewöhnliche Menschen außergewöhnliche Dinge tun.“

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